Hauberg 2, 70771 Leinfelden-Echterdingen

„Ich möchte später sagen können: Was hatte ich für geile Jahre!“

Für Karina Schönmaier beginnt am Montagabend mit dem Flug nach Jakarta eine ganz besondere Reise. Zum einen war die Turn-Europameisterin am Sprung noch nie so weit von zu Hause entfernt und hatte deshalb „ein wenig Angst davor, 15 Stunden am Stück zu fliegen“. Zum anderen ist die 20-Jährige vom TuS Chemnitz-Altendorf im Aufgebot für die Weltmeisterschaften, die vom 19. bis 25. Oktober in Indonesiens Hauptstadt ausgetragen werden, nach den Rücktritten von Elisabeth Seitz und Sarah Voss sowie den verletzungsbedingten Ausfällen von Pauline Schäfer-Betz und Helen Kevric die älteste und erfahrenste Athletin. Silja Stöhr (17/SG Heddesheim) und Schönmaiers Vereinskameradin Jesenia Schäfer (15) erleben in der Elf-Millionen-Einwohner-Megacity ihre WM-Premiere. Wie sie mit ihrer Rolle umgeht und warum Turnen für sie ein „sicherer Ort“ ist, erläutert die gebürtige Bremerin, die bei den Olympischen Spielen in Paris als Ersatzturnerin zum Team Deutschland zählte, im Interview.

DOSB: Karina, wie fühlt es sich an, mit gerade einmal 20 Jahren die erfahrenste und älteste Athletin im deutschen Aufgebot zu sein?

Karina Schönmaier: Es ist schon etwas komisch, dass die vielen Erfahrenen nicht mehr da sind. Die Aufregung steigt von Tag zu Tag. In den Qualifikationen bin ich gut durchgekommen, das hat mir viel Sicherheit gegeben. Dennoch ist eine Anspannung da, die ich in der Form noch nicht kannte. Bei den Weltmeisterschaften 2022 in Liverpool und 2023 in Antwerpen war ich einfach nur froh, dass ich dabei war. Nun bin ich die erfahrenste Turnerin im Aufgebot.

Wie gehst du mit dieser veränderten Rolle um?

So viel hat sich gar nicht verändert. Ich fühle mich überhaupt nicht als Anführerin, die irgendwelche Ansagen macht. Wir sind alle komplett auf Augenhöhe, jede hat Mitspracherecht. Ich habe keine Sonderstellung, muss auch auf niemanden aufpassen. Wir sind ein sehr junges Team, kommen aber bestens miteinander aus. Das macht es mir leicht, mich wohlzufühlen.

Nach dem EM-Titel am Sprung und dem Sieg bei den deutschen Meisterschaften im Mehrkampf und am Boden wirst du als Hoffnungsträgerin des deutschen Teams bezeichnet. Ist das zusätzlicher Ansporn oder nur mehr Druck?

Von beidem etwas. Meine persönliche Ausgangslage hat sich natürlich verändert. Ich bin sehr froh, dass ich in diesem Jahr schon einige starke Wettkämpfe zeigen konnte, denn das gibt mir Sicherheit und gleichzeitig das Gefühl, noch mehr erreichen zu können und vor allem zu wollen. Andererseits ist der Druck schon höher, vor allem aber der, den ich mir selber mache. Früher habe ich einfach gemacht und gehofft, dass etwas Gutes dabei herauskommt. Diese Herangehensweise funktioniert nicht mehr, da hat sich in meiner Gedankenwelt etwas verändert. Jetzt denke ich öfter: Ich muss perfekt sein, darf keine Fehler machen. Das ist schon manchmal stressig. Trotzdem gelingt es mir zum Glück meistens, diesen Stress gut auszubalancieren und mit der notwendigen Leichtigkeit an die Übungen zu gehen.

Wie gelingt es dir, diese Stressbalance im Griff zu behalten?

Das ist eine Mischung aus mehreren Faktoren. Zum einen hilft mir meine Erfahrung, ich war schon bei mehreren Welt- und Europameisterschaften dabei, und jeder große internationale Wettkampf bringt mich ein Stück weiter in meiner Entwicklung. Zum anderen ist für mich Kommunikation extrem wichtig. Beim Weltcup in Paris zum Beispiel habe ich kurz vorm Wettkampf Angst bekommen, dass ich nicht ordentlich performen würde. Diese Ängste habe ich mit dem Trainerteam besprochen, und das hat mir sehr geholfen. Im Training stresse ich mich manchmal auch zu sehr, dann muss ich von außen beruhigt werden. Das gelingt aber immer sehr gut. Deshalb bin ich meinen Trainern, allen voran Tati und Anatol (Tatjana Bachmayer und Anatol Ashurkov vom Chemnitzer Stützpunkt, d. Red.), sehr dankbar für ihre Unterstützung. Wir sind als Team sehr gut zusammengewachsen und haben über die Jahre tiefes Vertrauen aufgebaut. Ich kann die beiden auch nachts anrufen und mit ihnen über alles sprechen.

Gibt es außerhalb des Trainerteams weitere wichtige Bezugspersonen für dich?

In erster Linie meine Mutter, mit ihr telefoniere ich oft und erzähle ihr alles, was mich bewegt. Aber da sie nicht in Chemnitz vor Ort ist, spreche ich auch viel mit Freundinnen und Teamkolleginnen. Anna-Lena König und Lea Quaas sind wichtige Menschen in meinem Leben, wir kochen oft zusammen und sprechen über das Turnen. Aber auch zu Eli und Sarah habe ich regelmäßig Kontakt. Dass sie für mich da sind, ist mir wichtig.

Olympische Spiele in Deutschland: Die Bewegung, die Deutschland jetzt braucht

Der Deutsche Olympische Sportbund startete im September mit „Dafür sein ist alles“ eine nationale Kampagne zur Olympiabewerbung. Berlin, Hamburg, München und die Rhein-Ruhr-Region hatten im Mai ihre Konzepte eingereicht, nun kommt es auf die Bevölkerung an. Am 26. Oktober stimmen zuerst die Münchner in einem Bürgerentscheid über mögliche Spiele in ihrer Stadt ab.

World Archery: Juan Carlos Holdago neuer Geschäftsführer

Der Spanier Juan Carlos Holdago wird mit sofortiger Wirkung neuer Geschäftsführer und kommissarischer Generalsekretär des Bogensport-Weltverbandes World Archery (WA). Der bisherige Generalsekretär Tom Dielen verlässt den Verband.

Bayerischer Sportschützenbund: Tradition trifft Spitzensport: Das Oktoberfest-Landesschießen in München

Knapp 40 Scheibengattungen mit einer Vielzahl an attraktiven Preisen, ausgeschossen und elektronisch ausgewertet an über 80 kombinierten Luftgewehr- und Luftpistolenständen – das alles im Schützen-Festzelt mitten auf der Theresienwiese des Münchner Oktoberfests: Was das Oktoberfest-Landesschießen in München jährlich über knapp zwei Wochen hinweg bietet, ist nichts weniger als das größte, regelmäßig stattfindende Freischießen der Welt.

World Mental Health Day

Dieses schmerzhafte Gefühl betrifft Millionen von Menschen in Deutschland (siehe Einsamkeitsbarometer 2024) und kann mit fortschreitender Dauer weitreichende Folgen auf die mentale UND die körperliche Gesundheit haben. Eine Lösung: Gemeinsame Bewegung! Sie erzeugt Gemeinschaftsgefühle und stärkt Beziehungen. Das gemeinsame Erlebnis im Sport bringt Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten, sozialer Lage, Altersgruppen und Herkunft miteinander in Verbindung, überwindet Sprachbarrieren und fördert den sozialen Zusammenhalt. 

Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Einsamkeit so bedeutend für die Gesundheit ist:

  1. Einsamkeit ist mehr als Alleinsein.
    Man kann unter Menschen sein und sich dennoch einsam fühlen. Einsamkeit beschreibt ein subjektives Gefühl des Getrenntseins und des Nicht-Dazugehörens – und dieses Gefühl kann stark belasten.
  2. Einsamkeit erhöht das Risiko für psychische Erkrankungen. 
    Studien zeigen, dass anhaltende Einsamkeit das Risiko für Depressionen und Angststörungen deutlich erhöht. Das Gefühl, nicht unterstützt oder verstanden zu werden, kann negative Gedanken verstärken und das Selbstwertgefühl schwächen.
  3. Einsamkeit beeinflusst auch die körperliche Gesundheit. 
    Dauerhafte Einsamkeit wirkt ähnlich belastend auf den Körper wie chronischer Stress. Sie kann das Immunsystem schwächen, Entzündungen fördern und langfristig sogar Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen und das Sterberisiko erhöhen.
  4. Einsamkeit betrifft alle Generationen. 
    Nicht nur ältere Menschen sind betroffen. Auch Jugendliche und junge Erwachsene leiden mehr unter Gefühlen der Einsamkeit als man lange Zeit vermutet hat – etwa durch digitale Kommunikation, Zeitdruck, persönliche Umbruchsphasen oder den Verlust klassischer Gemeinschaftsstrukturen.
  5. Soziale Verbundenheit wirkt wie ein Schutzfaktor. 
    Beziehungen, Freundschaften und Gemeinschaften geben Halt, Sinn und emotionale Sicherheit. Wer sich eingebunden fühlt, kann Krisen besser bewältigen.
  6. Bewegung und ehrenamtliches Engagement helfen. 
    Bewegung hilft, Spannungen zu lösen und gedanklichen Abstand von belastenden Situationen zu gewinnen. Gruppensportarten oder gemeinsame Trainings fördern neue Kontakte und geben ein Gefühl von Zugehörigkeit. Auch ein ehrenamtliches Engagement wichtiger Schutzfaktor hervorgehoben.  

Gerade deshalb ist der World Mental Health Day ein wichtiger Anlass, um über Einsamkeit zu sprechen – offen, ohne Scham und mit Blick auf Lösungen. Initiativen wie das DOSB-Projekt „Fit und verbunden – gegen Einsamkeit“ (FIVE) setzen auf Bewegung und Begegnung, um Verbundenheit zu fördern und die seelische Gesundheit nachhaltig zu stärken. Mehr zum Projekt 

Quellen

Bundesliga Luftgewehr: Los geht die Reise mit Ziel Rotenburg

Nach der Bundesliga Luftpistole, die am vergangenen Wochenende die Saison startete, sind nun die besten Luftgewehr-Teams Deutschlands an der Reihe: ST Hubertus Elsen, Ohligser SGem 75/03 (Norden) sowie Der Bund München und SSG RWS Fürth (Süden) empfangen die Teams zu den Vorrunden-Wettkämpfen. Alle Teams eint das Ziel: Bundesligafinale 2026 in Rotenburg an der Fulda. Die Begegnungen aus München werden live auf Sporteurope.TV übertragen.

Para-EM Osijek: Vier Medaillen für deutsches Team

Silber, Silber, Bronze, Bronze! Das ist die erfreuliche Medaillenausbeute des fünfköpfigen deutschen Teams bei der diesjährigen Para-Europameisterschaft in Osijek/CRO (30. September bis 8. Oktober). Dabei überzeugte einmal mehr die mehrfache Paralympics-Siegerin Natascha Hiltrop (Wiesbaden), die an allen Medaillen beteiligt war.

Weltcupfinale Armbrust Winterthur: Gold für Eiglsperger, Silber und Kristallkugel für Prinz

Großer Erfolg für die deutschen Armbrustschützen beim Weltcupfinale 10m & 30m in Winterthur/SUI (2. bis 4. Oktober): Simon Eiglsperger gewann nach beeindruckender Leistung Gold über die 10m, Jolanda Prinz Silber über die gleiche Distanz. Mit dem Erfolg sicherte sich Prinz auch den Gesamtweltcupsieg über die 10m-Distanz.

World Tour Target Sprint Bellinzona: Gelungener WM-Härtetest

Mit vier Siegen in sechs Rennen konnten die DSB-Starter bei der World Tour Target Sprint in Bellinzona/SUI (4./5. Oktober) vollauf überzeugen. Anschließend machte Sylvia Torba, die Disziplinverantwortliche, ihren finalen Nominierungsvorschlag für die Weltmeisterschaft in Kairo/EGY (15. bis 17. November), der auch bereits vom Bundesausschuss Spitzensport bestätigt wurde.

Flinten-WM Athen: Korte & Murche im Interview

Kathrin Murche (Trap) und Sven Korte (Skeet) waren in der jüngeren Vergangenheit die besten deutschen Flintenschützen. Murche gewann in diesem Jahr den EM-Titel, Korte wurde EM-Vierter. Beide nahmen im vergangenen Jahr erstmals an Olympischen Spielen teil und überzeugten auch dort mit guten Leistungen. Nun steht mit der WM in Athen/GRE (10. bis 18. Oktober) das nächste Großereignis an, im Vorfeld äußerte sich das Duo zu dem Event im Interview.

Eliteschule des Sports Stuttgart erhält Verstärkung

Die Eliteschulen des Sports (EdS) stellen ein wichtiges Bindeglied zwischen Nachwuchsleistungssport und Bildung her. Von den derzeit 43 Eliteschulen des Sports in ganz Deutschland befinden sich sieben in Baden-Württemberg. 

Das bundesweite System ermöglicht mehr als 11.000 Schüler*innen aus dem Nachwuchsleistungssport eine optimale Vereinbarung von schulischem Alltag und sportlicher Höchstleistung. So werden Eliteschüler*innen regelmäßig für den Sport von der Schule freigestellt, Lehrpläne um den Sport herumgeplant, Klausuren nach Möglichkeit online angeboten und nicht besuchter Unterricht durch Nachführung kompensiert. Diese Flexibilität ist für den Nachwuchs essenziell, damit er sowohl im Sport als auch in der Schule seine bestmögliche Leistung zeigen kann.  

Die Eliteschulen stehen eng mit den jeweiligen Olympiastützpunkten in Verbindung. Unabdingbares Kriterium des DOSB für eine Aufnahme als Eliteschule des Sports ist ein gut erreichbarer Olympiastützpunkt und der Zugang zu dessen Serviceleistungen wie Physiotherapie, Ernährungsberatung, Sportpsychologie und Laufbahnberatung. Der Olympiastützpunkt in Stuttgart bietet dem Otto-Hahn-Gymnasium genau diesen wertvollen Zugang.

„Wir sind sehr stolz darauf, mit unserer kontinuierlichen und professionellen Arbeit und unserem beherzten Einsatz für das Gelingen der Vereinbarkeit von Schule und Leistungssport, unseren jugendlichen Leistungssportler*innen einen Rahmen erarbeitet zu haben, in dem ihre schulischen, sportlichen wie auch persönlichen Entwicklungspotentiale bestmöglich unterstützt und wir dafür nun vom DOSB mit dem Titel „Eliteschule des Sports“ ausgezeichnet werden.“ so Mathias Hilbert der Leiter des Otto-Hahn-Gymnasiums.

Das Otto-Hahn-Gymnasium ist bereits seit 1995 eine Partnerschule des nahegelegenen Olympiastützpunkts Stuttgart und leistet insbesondere in den Sportarten Tennis, Hockey, Basketball und Leichtathletik wichtige Arbeit. Durch die neue Zugehörigkeit zur EdS Stuttgart kann diese Zusammenarbeit in Zukunft ausgebaut und vertieft werden. Das wiederum kommt den Schüler*innen zugute, die sich über noch bessere Bedingungen freuen dürfen.

Der WM-Titel als Eintrittskarte zum Kreis der Elite

Ob es wirklich eine gute Idee ist, Ende dieser Woche die Reise nach Indiana anzutreten, das wird Anna Elendt erst wissen, wenn sie es ausprobiert hat. In Carmel, einer 100.000-Einwohner-Stadt nördlich von Indianapolis, steht für die Weltelite im Schwimmen von Freitag bis Sonntag die erste Station der Weltcupsaison 2025 an. „Ich bin zwar voll im Training und auch schon wieder gut in Form. Aber ob ich wirklich top vorbereitet bin, stellt sich dann erst im Wettkampf heraus“, sagt die 24-Jährige. Die Chance, in ihrer Wahlheimat USA den ersten Auftritt nach dem größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere zu genießen, will sich Anna Elendt aber nicht entgehen lassen.

Ende Juli war sie in Singapur auf ihrer Paradestrecke 100 Meter Brust Weltmeisterin geworden, in deutscher Rekordzeit von 1:05,19 Minuten ließ sie Kate Douglass (USA) und die Chinesin Tang Qianting hinter sich und schnappte sich eine Goldmedaille, die nicht nur in deutschen Medien als Sensation gefeiert wurde. Neun Wochen danach kann die Spitzenathletin von der SG Frankfurt den Erfolg noch nicht recht einordnen. „Ich muss ehrlich sagen, dass er noch immer nicht so richtig angekommen ist“, sagt sie. Direkt nach der Rückkehr aus Asien nach Austin, wo sie seit 2020 lebt, wurde sie an ihrem Arbeitsplatz beim Financial-Technology-Konzern Ouro zurückerwartet, wo sie in Teilzeit als Projektmanagerin jobbt. „Zeit, um das alles zu verarbeiten, hatte ich nicht.“

Was der überraschende Triumph bewirkt hat, kann Anna Elendt deshalb auch noch nicht vollumfänglich einschätzen. Sie werde von ihrem Umfeld nicht anders behandelt als ohne WM-Gold auf dem Konto. Auf der Arbeit hätten einige erst durch eine Meldung im Intranet zu ihrem Titelgewinn überhaupt erfahren, dass sie Leistungsschwimmerin ist. „Aber ich habe festgestellt, dass ich für mich jetzt das Gefühl habe, wirklich zu den Besten dazuzugehören.“ Der WM-Titel als Eintrittskarte zum Kreis der Elite - für Anna Elendt, die in Austin seit einiger Zeit mit der Pro-Gruppe von US-Starcoach Bob Bowman trainiert, fühlt sich die neue Wertschätzung an wie eine ausgiebige warme Dusche nach einem langen Marsch bei Kälte und Regen durch unwegsames Gelände.

Nach Olympia in Paris dachte sie ans Aufhören

Einen solchen hatte sie im übertragenen Sinn nach den Olympischen Spielen von Paris zu überstehen. Das bittere Aus im Vorlauf nagte lange an der so lebensfrohen Athletin, die mit ihrer lockeren, stets positiven Art normalerweise eine der Stimmungsaufhellerinnen im deutschen Team ist. „Ich habe danach sogar ans Aufhören gedacht, denn ich war so frustriert, dass ich meine Leistung nicht abrufen konnte, obwohl ich mich super gefühlt habe“, sagt sie rückblickend. Geholfen habe ihr ein klarer Schnitt im gewohnten Trainingsablauf. „Ich habe zwei Monate bis auf Joggen gar nichts gemacht, bin dann mit einer Einheit pro Woche gestartet und habe Woche für Woche um eine Einheit gesteigert, bis ich wieder bei acht bis neun angekommen war und gemerkt habe, dass ich noch einmal voll angreifen will“, sagt sie.

Und genau das hat Anna Elendt seit vergangenem Herbst getan. Ende des vergangenen Jahres schied sie nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums in Sportmanagement und Wirtschaft zwar aus dem College-Team der University of Texas aus, die Trainingsmöglichkeiten dort darf sie jedoch auch weiterhin ausgiebig nutzen. „Ich muss jetzt zwar die Miete für mein Apartment, die medizinische Betreuung und die Verpflegung komplett selbst zahlen. Aber das Umfeld hier ist so herausragend, dass ich mich entschieden habe, zumindest so lange in Austin zu bleiben, wie ich Schwimmen als Hochleistungssport betreibe“, sagt sie. Zwar vermisse sie ihre Familie und ihre Freunde weiterhin sehr, außerdem hat sie in den USA noch immer nichts gefunden, das das von ihr so geliebte Ahoj-Brausepulver ersetzen kann. Aber das Prickeln, das sie im Training mit der Weltelite täglich spürt, ist mehr als eine Kompensation für das, was ihr fehlt.

„Generell gilt: Immer auf den eigenen Körper hören!“

DOSB: Frau Professorin Joisten, der Herbst läutet die kalte, dunkle Jahreshälfte ein. Warum ist es so wichtig, gerade jetzt das Sporttreiben nicht zu vernachlässigen?

Christine Joisten: Generell fördert regelmäßige Bewegung die Herz-Kreislauf-Gesundheit, stärkt das Immunsystem und den Bewegungsapparat, verbessert den Stoffwechsel und die Psyche – Effekte, die in der Erkältungssaison und bei weniger Tageslicht besonders wertvoll sind. Als Ziel sollten 150 bis 300 Minuten pro Woche moderate oder 75 bis 150 Minuten wöchentlich intensive Bewegung plus zwei Krafteinheiten in der Woche erreicht werden.

Ist im Herbst und Winter Sport im Freien oder in der Halle besser, und was sind die wichtigsten Unterschiede im Hinblick auf gesundheitliche Effekte? 

An sich wirkt beides erst einmal gleichermaßen gut. Draußen profitiert man zusätzlich von Tageslicht, was der zirkadianen Stabilisierung, also einem gesunden 24-Stunden-Rhythmus sowie der Stimmung zuträglich ist, drinnen von planbarer Temperatur und rutschfestem Untergrund. Kälte erhöht allerdings den Wärmeverlust und kann Leistung mindern, wenn man unzureichend aufgewärmt ist. Deshalb im Freien bewusst wärmen und auf Funktionskleidung achten. Drinnen ist das Verletzungsrisiko durch Ausrutschen oder Unterkühlung geringer, auf engerem Raum besteht aber eine höhere Infektionsgefahr zur Erkältungszeit. Entscheidend ist aber vor allem die Regelmäßigkeit, nicht der Ort.

Was ist beim Aufwärmen für Sport im Freien in den kommenden Monaten besonders zu beachten?

Es empfiehlt sich ein dynamisches Warm-up, zum Beispiel durch Mobilisieren und lockeres Antraben, über zehn Minuten. Danach kann man den Hauptteil starten, aber in den ersten Minuten etwas langsamer angehen. Sinnvoll ist auch, die Kleidung nach dem Zwiebelprinzip zu wählen: Funktionsunterwäsche, isolierende Schicht, wind-und wasserdichte Außenschicht, trockene Socken, Handschuhe und Mütze.

Muskelverletzungen wegen zunehmender Kälte sind eine Gefahr. Was tun, wenn die Muskeln nach dem Sport schmerzen oder sich tatsächlich eine Verletzung zeigt?

Leichte Muskelschmerzen nach ungewohnter Belastung sind meist harmloser Muskelkater. Er entsteht durch kleinste Faserschäden und Entzündungsreaktionen, die sich in den folgenden zwölf bis 72 Stunden bemerkbar machen. In diesem Fall helfen aktive Erholung, sanftes Dehnen, Wärme, lockeres Auslaufen oder Radfahren. Der Schmerz ist zwar unangenehm, verschwindet aber folgenlos von selbst nach einigen Tagen. Treten jedoch starke, stechende Schmerzen während oder unmittelbar nach der Belastung auf, möglicherweise begleitet von einer Schwellung, einem Hämatom oder Bewegungseinschränkung, deutet dies auf eine Muskelverletzung hin. Dies sollte ärztlich abgeklärt werden. Als Erstmaßnahme sollte die betroffene Extremität entlastet und vorsichtig gekühlt werden, begleitet von Kompression und Hochlagerung.

Der Herbst gilt als Hochzeit für Erkältungen. Was lässt sich tun, um diese zu vermeiden, und wie schützt man sich beim Sport im Freien optimal?

Im Herbst steigt das Risiko für Erkältungen deutlich an, deshalb lohnt es sich, vorbeugend auf einige Punkte zu achten. Wichtig sind eine gute Hygiene wie regelmäßiges Händewaschen und Hustenetikette, ausreichend Schlaf sowie eine abwechslungsreiche, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung. Beim Sport selbst gilt: Lieber maßvoll trainieren, anstatt in Phasen von Müdigkeit oder erhöhter Belastung ein extremes „All-out“-Programm zu absolvieren, da dies das Immunsystem sogar vorübergehend schwächen kann. Für den Sport im Freien bedeutet das konkret: warm starten, sich also mit einem kurzen Aufwärmprogramm auf Betriebstemperatur bringen, atmungsaktive Kleidung im Zwiebelprinzip tragen, darauf achten, nicht auszukühlen oder zu verschwitzt im Freien zu verweilen, und sich nach der Einheit zügig umzuziehen. Wer regelmäßig und in moderatem Umfang aktiv ist, stärkt nachweislich sein Immunsystem und reduziert das Risiko, in der Erkältungssaison krank zu werden. 

Und wenn es einen doch erwischt, was sind die wichtigsten Regeln zum Bekämpfen des Infekts und im Hinblick auf den Wiedereinstieg in den Sport?

Wenn eine Erkältung oder Infektion auftritt, gilt als wichtigste Regel: Bei Fieber, Muskelschmerzen, Husten oder Schluck- und Brustschmerzen ist Sport tabu. In dieser Phase braucht der Körper Ruhe, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu belasten und ernsthafte Komplikationen wie etwa eine Herzmuskelentzündung zu vermeiden. Handelt es sich nur um leichte Symptome der oberen Atemwege wie eine laufende Nase oder leichtes Kratzen im Hals, kann man vorsichtig Spaziergänge oder sehr leichte Bewegung einbauen. Sollte sich der Zustand verschlechtern, bitte ein oder zwei Tage pausieren. Erst wenn die Beschwerden vollständig abgeklungen sind, sollte man den Sport schrittweise über ein bis zwei Wochen wieder steigern. Wichtig ist, auf Warnzeichen zu achten: Treten Atemnot, Brustschmerzen oder Herzstolpern auf, muss eine ärztliche Abklärung erfolgen. So bleibt der Wiedereinstieg sicher und das Risiko für Folgeerkrankungen wird minimiert.

Waffenrecht: DSB benennt fünf Themenkomplexe zur Evaluierung

Nachdem das Bundesministerium des Innern (BMI) Anfang September die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Evaluierung des Waffenrechts gestartet hat, konnten nun u.a. die schießsporttreibenden Verbände ihre Eingaben machen. Fünf Punkte bzw. Themenkomplexe durfte der Deutsche Schützenbund – wie jeder andere Verband auch – bis zum 6. Oktober als Evaluierungsgenstände benennen.

DM Auflage Hannover: Schützen trotzen schwierigen Bedingungen

Es wehte ganz ordentlich bei der Deutschen Meisterschaft Auflage in Hannover. Doch die erfahrenen Schützinnen und Schützen, über 1550 an der Zahl, kamen damit zurecht und feierten abermals eine gelungene Veranstaltung.

3D Bogen-EM Divcibare: Sensations-Gold für Judith Wenzl

Starke Qualifikationsergebnisse, Wintereinbruch und Sensations-Gold! Die 3D Bogen-EM im serbischen Divcibare lieferte zahlreiche Geschichten und einen absoluten Höhepunkt für das deutsche Team.

Bundesliga Luftpistole: Fünf Teams starten doppelt erfolgreich

Der Auftakt in die Bundesliga Luftpistole verlief sehr abwechslungsreich und interessant, denn viele Duelle verliefen „eng“, viele Vereine hatten nach dem Auftakt-Wochenende eine 1:1-Bilanz. Für fünf Klubs begann die Saison jedoch völlig nach Wunsch, denn sie siegten doppelt.

Leo Neugebauer ist Sportler des Monats September 

Weltmeister Leo Neugebauer ist nach seinem grandiosen Sieg bei der WM in Tokyo von den Sporthilfe-geförderten Athlet*innen zum Sportler des Monats September gewählt worden. In einem packenden Schlussspurt im abschließenden 1.500-Meter-Lauf seines Zehnkampfs ließ er alles auf der Bahn und krönte sich mit der Goldmedaille bei der Leichtathletik-WM in Tokio zum „König der Leichtathleten“ - sein erster großer Titel. 

Bei der von der Sporthilfe durchgeführten Wahl „Sportler/Sportlerin des Monats“ stimmen anders als etwa bei Medien- oder Publikumswahlen ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- sowie Spitzenathlet*innen ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note. Zudem ist mit der Auszeichnung zur Sportlerin bzw. zum Sportler des Monats jeweils die Einladung zum Ball des Sports der Sporthilfe verbunden, der im kommenden Jahr am 21. Februar 2026 in der Festhalle Frankfurt stattfindet. 

Leo Neugebauer setzte sich bei der Wahl mit 47,6 Prozent der Stimmen gegen das Herren-Basketballteam (36,7%) und Para-Schwimmer Josia Topf (17,5%) durch. Die Basketball-Herren bezwangen nach einer der stärksten Gruppenphasen in der EM-Geschichte und Siegen gegen unter anderem Slowenien, Finnland und die im Finale stark aufspielende Türkei und spielten sich auf den europäischen Basketball-Thron. Damit ist Deutschland erstmals amtierender Welt- und Europameister im Basketball. Der drittplatzierte Josia Topf war bei der diesjährigen Para-Schwimm-WM nicht zu stoppen. Er schwamm in gleich vier Disziplinen aufs Podium und bescherte sich selbst einen vollständigen Medaillensatz mit gleich zweimal Gold. 

Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athletinnen und Athleten von der Athletenkommission im DOSB, von SPORT1 und von der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden.

Champions League Istanbul: Silber für das Duo Fröhlich & Reitz

Der Ausflug nach Istanbul/TUR hat sich für Paul Fröhlich und Christian Reitz gelohnt. Das Duo gewann bei der Champions League in den 10m-Wettbewerben die Silbermedaille mit der Luftpistole. Im Finale erwies sich Gastgeber Türkei als einen Tick besser.

13 weitere Mitstreiter für den internationalen Sport

Bevor er den formellen Teil routiniert-charmant erledigte, wollte Otto Fricke eine ihm wichtige Botschaft transportieren. „Zu Führung gehört neben sozialer Intelligenz die Bereitschaft, eigene Fehler einzugestehen und sich durch Selbstreflexion zu verbessern. Es ist eine Binsenweisheit, dass Fortbildung für das spätere berufliche Leben wichtig ist. Ich bin überzeugt davon, dass ihr in diesem Programm gelernt habt, wie internationale Führung funktioniert, und dazu gratuliere ich herzlich“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), ehe er am Mittwochnachmittag im Haus des Sports an der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise den 13 Absolvent*innen des zweiten Turnus des International Leadership Programmes (LEAP) ihre Teilnahmezertifikate überreichte.

Das LEAP wurde im DOSB im Herbst 2022 mit dem ersten Jahrgang gestartet. „Das Programm richtet sich an ehemalige Spitzenathlet*innen, Haupt- und Ehrenamtliche aus unseren olympischen Mitgliedsverbänden und dem Deutschen Behindertensportverband, die Interesse an internationaler Lobbyarbeit haben und Ehrenämter in internationalen Verbänden anstreben oder bereits ausüben“, sagte Johannes Curtius, der im Ressort Internationales das Programm koordiniert.

Breitensportlehrgang Wiesbaden: Noch vier Plätze frei für Luftgewehr Scatt

Wer schnell ist, der bekommt seinen Platz. Das trifft auf jeden Fall auf den Breitensportlehrgang vom 7. bis 9. November in Wiesbaden zu, der das Thema Luftgewehr Scatt zum Thema hat. Es gibt nur noch vier freie Plätze.

Bundesliga Luftpistole: Vorhang auf für die Saison 2025/26

Es geht wieder los! Am 4./5. startet die 28. Saison der Schießsport-Bundesliga mit dem ersten Luftpistolen-Wochenende. Als Gastgeber fungieren im Süden Titelverteidiger ESV Weil am Rhein sowie Vizemeister SV Kelheim-Gmünd, im Norden empfangen der SV Niedererbach sowie der SV Schirumer Leegmoor die Gäste. In Leegmoor werden die Wettkämpfe auf www.sporteurope.tv (vormals Sportdeutschland.TV) gestreamt.

World Tour Target Sprint Bellinzona: Letzter WM-Härtetest

Sportler aus neun Nationen nehmen an der World Tour Target Sprint in Bellinzona/SUI (4./5. Oktober) teil. Darunter ist auch ein Dutzend DSB-Starter, das sich zum einen international beweisen und zum anderen das WM-Ticket sichern möchte.

Champions League Istanbul: Luftpistolen-Duo am Start

Christian Reitz (Regensburg) und Paul Fröhlich (Hitzhofen) sind die einzigen deutschen Teilnehmer in der diesjährigen Champions League. Beim Finale Luftgewehr & Luftpistole in Istanbul/TUR (2. bis 4. Oktober) will das Duo eine Medaille.

Weltcupfinale Armbrust Winterthur: 15 DSB-Schützen beim Saisonabschluss dabei

Mit 15 Schützinnen und Schützen nimmt der Deutsche Schützenbund am Weltcupfinale der Armbrust 10m & 30m in Winterthur/SUI (2. bis 4. Oktober) teil. Dabei geben die Platzierungen im Vorfeld Hoffnung auf vordere Platzierungen.
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