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Eine Milliarde Euro für die Sportinfrastruktur
Der Sport in Deutschland, mit seinen 86.000 Vereinen und mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften, darf sich über eine erhebliche finanzielle Aufwertung in Milliardenhöhe freuen.
Nach langem Einsatz durch den DOSB haben die Vertreter*innen im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am gestrigen Donnerstag, 4. September, entschieden, die sogenannte „Sportmilliarde“ einzuführen.
Dabei soll es sich um ein komplett neues Programm zur Förderung von kommunalen und vereinseigenen Sportstätten handeln.
Das Geld dafür - bis zu eine Milliarde Euro bis zum Ende der Legislaturperiode 2029 - stammt aus dem Bundesanteil des Sondervermögens zur Verbesserung der Infrastruktur und soll von Vereinen und Kommunen ab August 2026 abgerufen werden können.
„Die Bundesregierung hat Wort gehalten und wird eine Milliarde Euro für die Sanierung von Turnhallen, Schwimmbädern und Sportplätzen zur Verfügung stellen“, so DOSB-Präsident Thomas Weikert zum Beschluss. „Das ist der Rückenwind, den unsere Mitglieder und unsere Sportvereine, und damit unsere ganze Gesellschaft, jetzt dringend benötigen.”
Neu ist zudem, dass die Antragstellung äußerst niedrigschwellig und unbürokratisch verlaufen soll. Davon profitieren vor allem Sportvereine, die meist ehrenamtlich geführt werden und die deshalb nicht über die Ressourcen verfügen, sich monatelang in mehrseitigen Anträgen mühsam um dringend benötigte finanzielle Unterstützung für ihre maroden Sportstätten zu kümmern.
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Die Bewegung, die Deutschland jetzt braucht
Sport bewegt - nicht nur auf dem Spielfeld, sondern in allen Bereichen unseres Lebens. Seine verbindende Kraft wird bei Olympischen und Paralympischen Spielen besonders sichtbar - und noch stärker, wenn sie im eigenen Land stattfinden. Spiele in Deutschland wären ein starkes Signal für Aufbruch, Zusammenhalt und eine positive Zukunft. Olympia ist die Chance, unser Land gemeinsam fit zu machen - körperlich, wirtschaftlich und sozial. Olympia ist die Bewegung, die Deutschland jetzt braucht.
Diese Vision trägt die neue Kommunikationskampagne des DOSB, die am Donnerstag auf den digitalen Kanälen von Sportdeutschland startet - pünktlich zur nächsten Phase des Bewerbungsverfahrens. Berlin, Hamburg, München und die Rhein-Ruhr-Region hatten im Mai ihre Konzepte eingereicht, nun kommt es auf die Bevölkerung an. Am 26. Oktober stimmen zuerst die Münchner*innen in einem Bürgerentscheid über mögliche Spiele in ihrer Stadt ab.
Kaum etwas beschreibt die Magie der Spiele so treffend wie das Motto „Dabei sein ist alles.“ Wer einmal dabei war - als Athlet*in, Fan oder Volunteer - vergisst es nie. Mit der Kampagne geht der DOSB einen Schritt weiter: Aus „Dabei sein ist alles.“ wird „Dafür sein ist alles.“ Denn nur wenn wir alle dafür sind, können wir auch wirklich dabei sein - und das größte Sportfest im eigenen Land feiern.
„Dafür sein ist alles.“ - ab Donnerstag auf den Kanälen von Sportdeutschland.
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(E)Quality Time: (Anti-)Rassismus im organisierten Sport
Sport soll Begegnung, Fairness und Teamgeist fördern. Doch auch in Vereinen und Verbänden sind Menschen nicht vor Diskriminierung geschützt. Rassismus begegnet Athlet*innen, Engagierten und Verantwortlichen auf ganz unterschiedlichen Ebenen – vom alltäglichen Ausschluss bis hin zu strukturellen Hürden.
Mit der 28. (E)Quality Time am Donnerstag, 25. September 2025 von 17.00 bis 18.00 Uhr rückt der Fachbereich Integration deshalb das Thema „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ in den Mittelpunkt.
Als Referentin begrüßen wir Sunbal Mahmood, Projektreferentin im Projekt „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ bei der Deutschen Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Sie wird einführend erläutern, was unter Rassismus zu verstehen ist, welche Erscheinungsformen es gibt und wie sich diese im Sport zeigen. Im Anschluss stellt sie Beispiele aus dem Breiten- und Leistungssport vor, die verdeutlichen, wo Rassismus sichtbar wird und welche Dynamiken dabei entstehen. Abschließend geht es um präventive Handlungsempfehlungen - ganz praktisch gedacht für Vereine, Verbände und alle Interessierten, die den Sport diskriminierungsfrei und rassismuskritisch gestalten möchten.
Ein Gestalter mit viel Herz für den Sport
Vielleicht schließt sich dann doch ein Kreis an diesem Montag, den Otto Fricke 1994, als er sich öffnete, noch nicht vollumfänglich erfassen konnte. Als Rechtsreferendar im Landtag Nordrhein-Westfalens war er vor nunmehr 31 Jahren zu einem Untersuchungsausschuss zum Thema „Versagen im Zusammenhang mit dem Sportbodenhersteller Balsam AG“ geschickt worden. Er setzte sich neben seinen FDP-Kollegen, und neben ihm nahm ein Mann Platz, der für Bündnis 90 Die Grünen angereist war: Michael Vesper. „Seit diesem Tag stehen wir immer wieder miteinander in Kontakt, und am interessiertesten habe ich darauf geschaut, was er zwischen 2006 und 2017 hauptberuflich gemacht hat“, erinnert sich der Mann, der an diesem Montag die Nachnachnachfolge Vespers als Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes antritt.
Wobei der 1. September nur den offiziellen Arbeitsbeginn markiert. Tatsächlich ist Otto Fricke, seit er am 30. Juni als Nachfolger von Torsten Burmester vorgestellt wurde, mit Vollgas in die neue Aufgabe gestartet. Er hat sich in diversen Gesprächen innerhalb der verschiedenen DOSB-Gremien kundig gemacht, hat Akten gefressen, seine Social-Media-Kanäle gefüttert und viele Fragen gestellt. Wegbegleiter aus vorangegangenen Stationen wundert das wenig. Die Beschreibung „Workaholic“, die manche nutzen, die über ihn sprechen, weist er zumindest nicht kategorisch von sich. „Ich arbeite gern und empfinde meine berufliche Verantwortung nicht als belastend, sondern als befriedigend und ausfüllend, wenn ich darin gut sein darf“, sagt er.
Fricke sucht nicht nach Schuldigen, sondern nach Lösungen für Probleme
Um jedoch bei all jenen, die auf die Einhaltung ihrer tariflich vorgeschriebenen Arbeitszeiten achten, jegliche Bedenken im Keim zu ersticken: Otto Fricke ist, so versichert er, ein Mensch, der sein eigenes Handeln nicht zum Maßstab macht, sondern die Grenzen anderer achtet. „Mein Verständnis von Führung ist, dass ich als Vorstandsvorsitzender nicht alles entscheide, weil ich ‚Chef‘ bin, sondern dass ich nur entscheide, wenn es notwendig ist, dann aber mit Überzeugung. Und ich suche nicht nach Schuldigen, sondern nach Lösungen für Probleme. Fehler machen wir alle, es kommt nur auf den Umgang damit an und dass man sie nicht zu häufig wiederholt“, sagt er. Für ein gelungenes Berufsleben sei das Wichtigste ein gutes Team: „Dieses finde ich hier vor, das habe ich in den vergangenen Wochen bereits intensiv gespürt. Eines meiner Ziele ist es, dass hier viele Mitarbeitende an möglichst vielen Tagen gern an ihren Arbeitsplatz kommen.“
Um zu verstehen, was dafür notwendig ist, will Otto Fricke in seinen ersten 100 DOSB-Tagen zunächst viel zuhören. Die Bandbreite der Aufgaben zu durchschauen, für die der Dachverband des deutschen Sports mit seinen 102 Mitgliedsorganisationen zuständig ist, ringe ihm Respekt ab. „Ich will lernen, wie der DOSB tickt. Es ergibt für mich keinen Sinn, jetzt schon eine Prioritätenliste mit den obersten drei Zielen zu haben, die ich anpacken will, denn wer von Priorisierung redet, achtet oft nicht auf die Posteriorisierung“, sagt er. Es ist ein typischer Otto-Fricke-Satz, er streut gern Fremdworte ein, nutzt lateinische Sätze, für die er dann mit dem Hinweis auf seinen „Hang zur Klugscheißerei“ um Entschuldigung bittet.
Bundestagsabgeordneter zwischen 2002 und 2013 sowie 2017 und 2025
Augenzwinkernd natürlich, denn ein bisschen Koketterie gehört zu seinem Programm ebenso wie der Hang zum Wortwitz. Als ehemaliger Berufspolitiker, der er als Bundestagsabgeordneter für die FDP zwischen 2002 und 2013 und noch einmal von 2017 bis 2025 war, erfreut er sich naturgemäß an der ihm eigenen Redegewandtheit. Er spürt gern gelungenen Formulierungen nach und vergewissert sich der ungeteilten Aufmerksamkeit des Gegenübers. Aber ein Sprücheklopfer, das ist Otto Fricke nicht. Der rheinisch-joviale Einfluss, der sich bei dem gebürtigen Krefelder unter anderem darin Bahn bricht, dass er sofort beim „Du“ ist, ist unverkennbar. Er ist einer, der anpackt, der gestalten will, aber nicht um des Veränderns willen, sondern weil er darin schlicht eine Gelegenheit sieht, Dinge zu optimieren.
„Eins habe ich den ersten Wochen bereits verstanden“, sagt er, „dass der DOSB viel jünger und sportnaher ist als sein Image. Und das müssen wir mehr nach außen tragen.“ Die Antwort auf die Frage, warum er sich für den Wechsel an die Spitze des organisierten deutschen Sports entschieden hat, obwohl er - wie während seiner Bundestags-Abstinenz zwischen 2013 und 2017 als Partner einer internationalen Unternehmensberatung - in der Wirtschaft oder auch seinem erlernten Beruf als Rechtsanwalt mehr Geld verdienen könnte, fällt ihm leicht: „Ich war schon immer vielseitig sportbegeistert. Die Chance, die mir hier gegeben wird, empfinde ich als Geschenk. Sport ist einer der letzten Bereiche, vielleicht sogar die letzte Bastion unserer Gesellschaft, in der wir über alle trennenden Faktoren hinweg Gemeinschaft erleben können. Dieses ein Stück weit mitprägen zu dürfen, ist eine große Aufgabe.“
Als Rechtsanwalt viel mit dem Thema Sport befasst
Denen, die nach der Bekanntgabe der Personalie unkten, der Fricke habe ja noch nie im Sport gearbeitet, begegnet er in erster Linie mit Verständnis. „Die Aussage ist ja nicht falsch. Aber richtig ist auch: Ich habe schon viel mit dem Sport gearbeitet. Als Rechtsanwalt habe ich manche Satzung bearbeitet, etliche Hauptversammlungen als neutrale Person geleitet. Und ich habe mich in unzähligen Haushaltsverhandlungen mit dem Sport befasst. Zudem werde ich mich intensiv in alle Themen einarbeiten, die für den DOSB wichtig sind.“ Zu wissen, dass er nicht alles wisse, aber zumindest immer, wen es zu fragen gilt, sei eine Lehre aus seinem bisherigen beruflichen Wirken, auf die er stets vertraue.
Zumindest der erste Schritt auf seinem Berufsweg war vorgezeichnet. Beide Eltern waren Rechtsanwälte, der vor zehn Jahren verstorbene Vater habe ihn geprägt, mit seiner 88 Jahre alten Mutter, die noch immer aus Leidenschaft arbeitet, führt er in Krefeld-Uerdingen eine Kanzlei. „Eine Feld-, Wald- und Wiesenkanzlei“, wie er sagt, „das ist mir wichtig, denn dadurch habe ich mich mit sehr vielen unterschiedlichen Facetten der Rechtswissenschaften auseinandersetzen dürfen.“ Jura sei nicht die Krone der Schöpfung, aber ein fantastisches Handwerksmittel, um Probleme im Alltag zu lösen. Das öffentliche Bild, dass, wer fünf Juristen frage, zehn verschiedene Meinungen erhalte, ist ihm natürlich geläufig. „Man sollte Juristen niemals nach ihrer Sichtweise fragen, wenn man Klarheit möchte, sondern nach ihrem Urteil“, sagt er.