Hauberg 2, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Selbstwert ist mehr als Gold, Silber, Bronze

Wäre alles so gekommen, wie sie es zu Jahresbeginn geplant hatte, dann würde Tabea Schendekehl dieser Tage wahrscheinlich entspannt auf das neue Semester warten. Sport und Englisch auf Lehramt studiert die 26-Jährige in Berlin, was sich fast zwangsläufig ergibt, wenn man weiß, dass sie seit dem zwölften Lebensjahr Rudern als Leistungssport betreibt und in Seattle (USA) einen Bachelor in Kunst abgeschlossen hat. Aber Tabea Schendekehl weiß besser als viele andere Athlet*innen, dass im Leben oftmals vieles anders kommt, als man denkt und plant. Und deshalb ist sie vollkommen fein damit, seit Montagmorgen in Shanghai mit dem Team des Deutschen Ruder-Verbands (DRV) die letzten Vorbereitungen auf die WM zu treffen, die an diesem Sonntag beginnt und bis zum 28. September dauert. „Ich freue mich sehr darüber, wieder Teil der Mannschaft sein zu können“, sagt sie, „und ich fühle mich absolut bereit für den Saisonhöhepunkt!“

Dass sie diese Sätze sagen würde, schien im Herbst des vergangenen Jahres kaum denkbar. Bei den Olympischen Spielen in Paris hatte die Athletin vom RC Hansa aus Dortmund mit Pia Greiten (28/Osnabrücker RV), Leonie Menzel (26/RC Germania Düsseldorf) und Maren Völz (25/RC Potsdam) Bronze im Doppelvierer gewonnen und damit für einen der wenigen Lichtblicke aus Sicht des in den vergangenen Jahren krisengeplagten DRV gesorgt. „Das war ein herausragendes Erlebnis. Danach habe ich aber gespürt, wie hart der Weg bis Paris gewesen ist, und wusste, dass ich dringend eine Pause brauche, um mich physisch und mental zu erholen, wenn ich mein Ziel, 2028 in Los Angeles noch einmal um Olympiamedaillen zu kämpfen, erreichen möchte“, sagt sie.

2021 erhielt sie die Diagnose Angststörung und Depression

Das Bewusstsein dafür, was Kopf und Körper gut tut, rührt aus einem Erlebnis vor vier Jahren her, das Tabea Schendekehl als „Wendepunkt“ beschreibt. Im Frühjahr 2021 hatte sie mit dem deutschen Achter die Nachqualifikation für die wegen Corona um ein Jahr verschobenen Olympischen Spiele in Tokio verpasst - eine schwere Enttäuschung nach vielen Monaten harter Trainingsarbeit. Dazu hatte sie mit ihrem Team von der University of Washington die gesamte Saison durchgezogen. „Ich habe mich da regelrecht durchgeschleppt“, sagt sie rückblickend. Die Folge: Die Freude am Rudern ging verloren, die gebürtige Lünerin rutschte in ein Burn-out, aus dem sich Panikattacken entwickelten, gepaart mit Antriebs- und Freudlosigkeit. „Beim obligatorischen Gesundheitstest, den man in den USA am College absolvieren muss, fing ich auf die Frage, wie es mir geht, zu weinen an. Da hat mich der Arzt gefragt, ob ich bereit wäre, mich in psychologische Behandlung zu begeben.“

Die psychologische Diagnose - generalisierte Angststörung und leichte Depression - erschien ihr wie eine Befreiung. Eine Gesprächstherapie, kombiniert mit der Einnahme eines Antidepressivums, das den Haushalt des Neurotransmitters Serotonin steuert, half ihr durch die dunkle Phase. „Ich habe über mehrere Monate Pause vom Rudern gemacht, bin viel gewandert und Rad gefahren, was dem Körper guttat. Meine wichtigste Erkenntnis aber war, dass ich mir diese Pausen gönnen darf. Ich dachte früher, dass ich kein vollwertiger Mensch wäre, wenn ich zwei Tage nicht trainiere. Ich habe in jedem Training Bestleistung von mir erwartet und konnte mich dann nicht einmal darüber freuen, wenn sie mir gelungen war“, sagt sie. Nun habe sie verstanden, dass ihr Leben mehr ist als der Leistungssport, über den sie sich lange definiert hat, und wie wichtig es ist, Körper und Kopf Pausen zu gönnen.

2020 gewann sie als Schlagfrau mit dem Achter EM-Silber

Es war dieses Gefühl, das sie nach Paris dazu bewegte, in der nacholympischen Saison kürzer zu treten. „Das habe ich auch durchgezogen, ich habe weniger trainiert und nur punktuell Wettkämpfe bestritten“, sagt sie. Dann kam im April die Anfrage der neuen sportlichen Leitung des DRV, bestehend aus Chefbundestrainer Marcus Schwarzrock und Robert Sens als Vorstand Leistungssport, ob sie sich vorstellen könne, den neuformierten Achter zu unterstützen. Und das konnte sie. Bei der EM 2020 in Polen war Tabea Schlagfrau des Achters, der die Silbermedaille holte, und deshalb mit dem Riemenrudern vertraut. Und weil aus der Bronze-Besatzung des Doppelvierers lediglich Pia Greiten übrig geblieben ist, fiel ihr auch der Wechsel des Umfelds leichter. „Ich hatte mich ja bewusst für eine Pause entschieden, deswegen war der Teamwechsel kein großes Problem, obwohl bei so etwas immer ein lachendes und ein weinendes Auge im Spiel sind“, sagt sie.

Der erneute Wechsel vom Skullen, bei dem die Athlet*innen zwei Ruder führen, zum Riemen, wo ein Ruder mit beiden Händen bewegt wird, brachte keine Probleme. Geholfen habe ihr vor allem, im neuen Team mit offenen Armen empfangen worden zu sein, „obwohl ich erst so spät dazugestoßen bin und einer anderen Athletin den Platz weggenommen habe. Aber ich spüre, dass hier alle ein gemeinsames Ziel verfolgen und als Team zusammenhalten, und das tut sehr gut“, sagt sie. Zudem habe ihr Alexander Schmidt, Chefcoach für den Frauen-Riemenbereich am Berliner Bundesstützpunkt, das Gefühl gegeben, auf sie zu bauen.

Diese Verbesserungen für Sportvereine und Ehrenamtliche sollen 2026 kommen

Das Steueränderungsgesetz 2025 enthält spannende und wichtige Neuerungen für alle Sportvereine in Deutschland.

Das Steuer-was? Genau. Noch nie gehört und wenn doch, dann wahrscheinlich nicht so richtig verstanden. Dabei ist für Vereine wichtig, was dort drin steht. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hilft deshalb bei der Übersetzung.

Die Bundesregierung hat am 10. September den Entwurf des Steueränderungsgesetzes 2025 beschlossen. Aus Sicht der Sportvereine sind vor allem die Änderungen zum Gemeinnützigkeitsrecht wichtig und gut. Ziel der Änderungen ist es, das Ehrenamt zu stärken und attraktiver zu machen. Davon profitiert auch der Sport mit seinen acht Millionen Engagierten. Denn fast jeder Sportverein ist auf der Suche nach mehr freiwilligen Helfer*innen und Ehrenamtlichen.

Ab dem 1. Januar 2026 sollen folgende neue Regelungen gelten:

Weltcup Ningbo: Zweites Finale für Anna Janßen

Anna Janßen (Freising) hat bei ihrem zweiten Einzel-Start beim Weltcup in Ningbo/CHN (8. bis 14. September) das zweite Finale erreicht: Dort lief es allerdings nicht wie gewünscht, und sie belegte den achten Platz. Für die Weltmeisterschaft in Kairo/EGY (7. bis 17. November) machen die Leistungen aber Mut.

Weltcup Ningbo: Florian Peter mit Premieren-Sieg

Florian Peter (Obertshausen) hat erstmals in seiner noch jungen, aber erfolgreichen Karriere einen Einzel-Sieg bei einem Weltcup gelandet: Der 25-Jährige setzt sich in Ningbo/CHN (8. bis 14. September) im Finale gegen das französische Top-Duo Jean Quiquampoix und Clement Bessaguet durch. Emanuel Müller (Pfullingen) wurde starker Vierter und wird wie Peter und Oliver Geis (Bad Camberg) für die Weltmeisterschaft in Kairo/EGY (7. bis 17. November) zur Nominierung vorgeschlagen.

Die Finals 2026 Hannover: „Wir wollen den Menschen ein weiteres Sommermärchen schenken!“

In 314 Tagen beginnen die Finals 2026 Hannover. Doch schon jetzt nehmen das Sportprogramm und die Auswahl der Sportstätten immer mehr Form an. Nach aktuellem Stand werden vom 23. bis zum 26. Juli 2026 insgesamt 25 Deutsche Meisterschaften an zehn Sportstätten ausgetragen. Mit dabei – wie bereits bei der ersten Auflage des Multisport-Events – ist der Bogensport.

Breitensportlehrgänge Wiesbaden: Neu im Programm: LG Auflage & Luftpistole

Zwei neue Lehrgänge hat die DSB-Lehrgangsleitung ausgeschrieben, weil die Nachfrage so groß ist: Vom 31. Oktober bis 2. November findet ein Lehrgang für Auflageschützen mit dem Luftgewehr statt, eine Woche später vom 8. bis 10. November (Achtung: Start am Samstag) einer für Luftpistolen-Interessierte. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Feldbogen-EM Walbrzych-Ksiaz: Große Zuversicht im deutschen Team

Mit großer Zuversicht fährt ein Dutzend deutscher Bogenschützen gen Osten, um in Walbrzych-Ksiaz/POL (15. bis 20. Septemer) an der Feldbogen-Europameisterschaft teilzunehmen. „Wir sind gut aufgestellt und haben gute Chancen, weit vorne zu landen“, zeigt sich Teamchef Peter Lange optimistisch.

Weltcup Ningbo: Anna Janßen verpasst Medaille haarscharf

Anna Janßen (Freising) hat beim Weltcup in Ningbo/CHN (8. bis 14. September) ganz knapp die Bronzemedaille verpasst: Im 3x20-Wettbewerb mit dem Kleinkaliber-Gewehr wurde die 24-Jährige, die für ihr Studium eine längere Pause in diesem Jahr eingelegt hatte und in Ningbo wieder auf das internationale Parkett zurückkehrte, Vierte.

Parlamentarischer Abend Berlin: DSB, DJV und Parlamentskreis Schützenwesen einig

Es herrschte gute Stimmung und große Einigkeit auf dem ersten Parlamentarischen Abend für Ehrenamt und Brauchtum am Mittwochabend, 10. September, im Kaisersaal der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin: Der Deutsche Schützenbund (DSB), der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Parlamentskreis Schützenwesen hatten geladen. Ca. 40 Bundestagsabgeordnete sowie130 Gäste aus dem Jagd- und Schützenwesen kamen zusammen, um sich kennenzulernen, auszutauschen und über die Themen zu sprechen, die Jäger und Schützen bewegen.

Weltcup Ningbo: Gut, aber nicht gut genug

Beim Weltcup in Ningbo/CHN (8. bis 14. September) hatten die deutschen Luftgewehr-Schützen bei den ersten zwei Entscheidungen nichts mit dem Finalausgang zu tun, obwohl sie z.T. sehr gute Ergebnisse schossen.

Sport und Klimawandel: DOSB startet Projekt zu Anpassungsstrategien

Steigende Temperaturen und längere Hitzeperioden bringen Trainings- und Wettkampfbetrieb immer öfter an ihre Grenzen. Heftige Unwetter können Sportanlagen beschädigen oder ganze Veranstaltungen zum Abbruch zwingen. Gleichzeitig erhöht die wachsende UV-Belastung das Risiko gesundheitlicher Schäden und Infektionsrisiken nehmen zu. Hinzu kommen psychische Belastungen durch Stress, Ängste, und Überforderung. 

Doch was kann der organisierte Sport leisten, um sich langfristig anzupassen? Mit dem Projekt „Klima wandelt Sport: Anpassungsstrategien für Sportler*innen, Sportverbände- und vereine“ möchte der DOSB gemeinsam mit seinen Mitgliedsorganisationen erste Antworten auf diese Frage finden.
 
 

Bogen-WM Gwangju: Frauen-Trio ausgeschieden

Für die deutschen Bogenschützen ist die Bogen-Weltmeisterschaft in Gwangju/KOR einen Tag vor dem letzten Finale bereits beendet: Katharina Bauer, Michelle Kroppen und Elina Idensen schieden allesamt am ersten Tag der Ko-Runde in unterschiedlichen Phasen aus.

Bogen-WM Gwangju: Bauer & Wieser werden Vierte

Katharina Bauer & Moritz Wieser haben sich bei der Bogen-Weltmeisterschaft in Gwangju/KOR für ihre starken Leistungen nicht mit einer Medaille belohnen können: Das Mixed-Duo unterlag im Bronzematch den Japanern Nanami Asakuno & Yuki Kawata 3:5 (35-37, 38, 37, 34-37, 35-35). Und im Männer-Einzel überstand keiner aus dem DSB-Trio das 1/16-Finale.

DM Sommerbiathlon Clausthal-Zellerfeld: Eine DM, wie sie im Buche steht

„Besser geht es kaum!“ Frank Hübner, Referent Sommerbiathlon im DSB, zeigte sich hochzufrieden mit den nationalen Titelkämpfen im Sommerbiathlon Luftgewehr in Clausthal-Zellerfeld. Packende Wettkämpfe bei strahlendem Sonnenschein und begeisterten Zuschauern sorgen für strahlende Gesichter allenthalben. Und ein Teilnehmer wurde besonders gefeiert.

Fünf Gründe, jetzt Leichtathletik zu entdecken

Leichtathletik ist eine der vielseitigsten und traditionsreichsten Sportarten der Welt. Mit knapp 800.000 Mitgliedern in rund 7.700 Vereinen ist der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) der mitgliederstärkste Leichtathletik-Verband weltweit - und zugleich der sechstgrößte Fachverband im DOSB. Ob Laufen, Springen oder Werfen: Leichtathletik verbindet Grundbewegungen, die jede*r beherrscht, und bietet damit einen unkomplizierten Einstieg für jedes Alter und jedes Leistungsniveau.

Fünf gute Gründe, warum auch ihr mit Leichtathletik starten solltet:

1. Ganzheitliches Training der Fitness

Kaum eine andere Sportart deckt ein so breites Spektrum ab: In der Leichtathletik werden Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination gleichermaßen trainiert. Das Zusammenspiel dieser Fähigkeiten verbessert die gesamte körperliche Leistungsfähigkeit: von kurzen Sprints über Sprünge bis hin zu langen Läufen. Wer regelmäßig trainiert, stärkt nicht nur seine Kondition, sondern auch Herz-Kreislauf-System, Muskulatur und Gelenke.

2. Förderung motorischer Fähigkeiten

Die Disziplinen der Leichtathletik sind eng mit den grundlegenden menschlichen Bewegungen verknüpft: Laufen, Springen, Werfen. Wer diese Bewegungen trainiert, entwickelt eine besonders vielseitige Motorik. Gerade für Kinder und Jugendliche ist Leichtathletik eine ideale Grundlage, um Körpergefühl, Koordination und Bewegungsabläufe zu schulen – Fähigkeiten, die auch im Alltag und in anderen Sportarten unverzichtbar sind.

 

Ein letztes Mal ihren geliebten Sport genießen

Die Gedanken an das, was kommen kann, versucht sie so gut wie möglich zu verdrängen. Nicht, weil Lisa Mayer ein Mensch ist, der nicht an morgen denkt oder naiv an Dinge herangeht. Sondern weil sie aus der Erfahrung aus gut einem Jahrzehnt im Hochleistungssport weiß, dass es oft anders kommt, als man gedacht hätte. Und so steht für die 29 Jahre alte Topathletin vom Sprintteam Wetzlar von diesem Samstag an, wenn in Tokio die Leichtathletik-WM startet, nur eins im Vordergrund: „Ich möchte unbedingt noch einmal optimal performen und gute Rennen auf die Bahn bringen!“ Ein letztes Mal alles herausholen aus dem geschundenen Körper, ehe sie dann nach den Welttitelkämpfen in Japans Hauptstadt ihre aktive Karriere beendet.

Die Entscheidung für diesen Schritt hat Lisa Mayer vor den deutschen Meisterschaften Ende Juli getroffen. Nachdem sie ihr enges Umfeld eingeweiht hatte, machte sie ihn Ende August publik - und war überwältigt von der Resonanz, die sie darauf erhielt. Umso schwieriger ist es, angesichts der vielfältigen Reaktionen den Fokus auf das zu richten, was nun ein letztes Mal der Mittelpunkt ihres Lebens ist. Wenn alles optimal läuft, dann kommt zu ihrem Einzelstart über die 100 Meter, der am Auftaktwochenende ansteht, auch ein Einsatz in der 4x100-Meter-Staffel dazu, der für das Schlusswochenende (20./21.9.) angesetzt ist. „Der Einzelstart war mein größtes Saisonziel, deshalb bin ich schon jetzt sehr glücklich, dass ich das geschafft habe. Aber mit der Staffel habe ich meine größten Erfolge gefeiert, insofern wäre es ein perfektes Happy End, wenn ich noch ein letztes Mal mit dem Team um eine Medaille kämpfen könnte“, sagt sie.

Olympia-Bronze mit der Staffel in Paris überstrahlt alles 

Ohne Frage: Die Bronzemedaille, die Lisa Mayer 2024 mit der Staffel bei den Olympischen Spielen in Paris gewann, überstrahlt sogar das 2022 bei den European Championships in München gewonnene EM-Gold. „Das waren herausragende Momente, die mir für immer bleiben werden“, sagt sie, „ich bin sehr dankbar dafür, dass ich das erleben konnte.“ Momente, die sie als Belohnung für all die Mühen betrachtet, die ihr insbesondere ihr verletzungsanfälliger Körper bereitet hat. Auch in dieser Saison lief einiges anders als erhofft, Probleme mit der Muskulatur im Rücken und im Gesäß, die auch in die Beine ausstrahlten, zermürbten sie einmal mehr.

Umso glücklicher ist Lisa Mayer, die seit einer Woche mit dem 80 Teilnehmenden umfassenden deutschen Team im Vorbereitungscamp in Miyazaki auf der Insel Kyushu trainiert, dass sie ihr Karriereende nicht als physisch erzwungen empfinden muss. „Ich wollte diese Entscheidung immer selbstbestimmt treffen und nicht, weil es körperlich nicht mehr geht“, sagt sie, „ich fühle mich seit ein paar Wochen wieder topfit, spüre aber auch, wie sehr ich mit meiner Entscheidung, mich nun neuen Dingen zuzuwenden, im Reinen bin. Es fühlt sich absolut richtig an, und deshalb kann ich mit nichts als Vorfreude in meine letzte WM starten“, sagt sie.

Einfach nur mitlaufen, das wäre der gebürtigen Gießenerin, die im Frankfurter Stadtteil Niederrad wohnt, aber deutlich zu wenig. „Mein Anspruch ist, das Halbfinale zu erreichen. Ich weiß, dass ich dafür in die Nähe meiner Bestzeit von 11,10 Sekunden laufen muss. Aber ich glaube, dass ich das draufhabe. Der Kopf wird entscheidend sein“, sagt sie. Ein starker Auftritt im Einzel dürfte ihr zudem die Eintrittskarte zum Staffelwettkampf sichern. Die interne Konkurrenz ist mit Gina Lückenkemper (28/SCC Berlin), Sina Mayer (30/LAZ Zweibrücken), die das deutsche Sprint-Trio im 100-Meter-Einzelrennen komplettieren, Sophia Junk (26/LG Rhein-Wied), Rebekka Haase (32/Sprintteam Wetzlar) und Jolina Ernst (21/TV Wattenscheid) immens. „Wir sind alle auf Augenhöhe, das macht die Stärke unseres Teams aus. Aber selbst wenn ich nur als Ersatzläuferin dabei wäre, würde ich mich natürlich zu 100 Prozent einbringen, um eine WM-Medaille zu holen!“

„Ganz ohne Kanupolo kann ich noch nicht leben“

Sie wird weinen, ganz bestimmt. Aber mehr als die Tränen, die fließen werden, sieht Leonie Wagner nicht, wenn sie an das kommende Wochenende denkt. „Ich versuche, mir nicht zu viel auszumalen. Es kommt, wie es kommt, und so werde ich es annehmen“, sagt die 28-Jährige mit Blick auf den emotionalen Höhepunkt, der auf sie wartet. Bei der EM im Kanupolo, zu der sich von diesem Donnerstag bis Sonntag in Avranches in der französischen Region Normandie die besten Frauen-, Männer- und U-21-Teams des Kontinents treffen, erlebt Leonie Wagner ihr letztes internationales Turnier. Und sie verhehlt nicht, dass dieser Abschied ein Einschnitt sein wird, der nachhallt. „Ein großer Teil meines Selbstbewusstseins kommt über den Sport. Die Gedanken, dass es vielleicht nie mehr etwas geben wird, das solche Emotionen auslöst, sind normal. Die Unsicherheit, wer ich ohne meinen Sport noch bin, kommt schon manchmal auf. Trotzdem fühlt sich die Entscheidung richtig an“, sagt sie.

Wer denkt, dass auch im Kanupolo 28 noch kein Alter ist, in dem der Abschied vom Leistungssport zwingend erscheint, liegt richtig. Für Leonie Wagner jedoch ist er alternativlos, was daran liegt, dass sie dem internationalen Kanupolo erhalten bleiben will. Seit Mai 2024 ist die gebürtige Bayerin in Personalunion als Cheftrainerin für die vier deutschen Kanupolo-Nationalteams verantwortlich. Es ist die einzige bezahlte Vollzeitstelle, die im Deutschen Kanu-Verband (DKV) für den Nischensport Kanupolo existiert, entsprechend zeitintensiv ist sie angelegt. „Dass ich das Ganze mehr als ein Jahr in Doppelfunktion ausüben durfte, war ein Zugeständnis, das ich dem DKV abringen konnte. Aber jetzt merke ich, dass ich langsam an Grenzen stoße, deshalb ist es an der Zeit, mich auf das Amt als Cheftrainerin zu konzentrieren“, sagt sie.

Mitte August gewann sie in China World-Games-Gold

Ihr Wunsch war gewesen, noch einmal die World Games als Spielerin zu erleben. Die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten sind der sportliche Höhepunkt für die Polo-Kanut*innen, und weil Mitte August in Chengdu (China) die beiden deutschen Teams die Goldmedaille gewinnen konnten, ist Leonie Wagner umso dankbarer dafür, den Rücktritt hinausgezögert zu haben. „Nachdem klar war, dass in diesem Sommer für mich als Spielerin Schluss ist, habe ich angefangen, alles umso bewusster zu erleben. In Chengdu habe ich jeden Moment in mich aufgesaugt und genießen können. Es war eine wundervolle Zeit, und ich bin sicher, dass das bei der EM ähnlich intensiv sein wird“, sagt sie.

Zwar seien die beiden Turniere kaum miteinander zu vergleichen, weil die nur alle vier Jahre stattfindenden World Games sportlich und emotional hochwertiger eingestuft werden als das Kontinentalturnier, das im Zweijahresturnus ausgetragen wird. „Aber wir sind Titelverteidiger und wollen unseren Status untermauern“, sagt Leonie. Sorge, dass das World-Games-Gold Kratzer bekommen könnte, sollte die Titelverteidigung bei der EM misslingen, hat sie nicht. „Man muss die beiden Turniere losgelöst voneinander betrachten. Wir wollten nach Rang fünf bei der WM 2024 unbedingt in Chengdu der Welt beweisen, was wir wirklich können. Das haben wir richtig krass durchgezogen, aber nun geht es bei der EM wieder von vorn los. Damit muss man auch mental umgehen können.“

3. Deutscher Sportstättentag zur Förderung moderner Sportstätten 

Die Veranstaltung findet am 29. Oktober 2025 in Köln im Rahmen der FSB-Messe 2025 statt und wird gemeinsam von IAKS Deutschland, DOSB, Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund und dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft organisiert und durchgeführt. Mit der dritten Auflage soll die gesellschaftliche Bedeutung von Sportstätten und -räumen und deren Wirkungen auf den Menschen stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt und ein Forum für fachlichen Austausch geschaffen werden.

Bogen-WM Gwangju: Bauer & Wieser greifen im Mixed nach Bronze

Nach dem Großteil der Compoundentscheidungen griffen am 9. September die Recurveschützen bei zum Teil strömendem Regen erstmals bei der Bogen-Weltmeisterschaft in Gwangju/KOR zu den Sportgeräten. Dabei überzeugte das Mixed Katharina Bauer & Moritz Wieser mit starken Leistungen und schießt am 10. September gegen Japan um die Bronzemedaille. Auch das Männer-Team als Siebter konnte überzeugen. Das Frauen-Trio schied im 1/8-Finale aus und konnte den 2023 in Berlin gewonnenen Titel somit nicht verteidigen.

WM-Qualifikation Suhl: Sieben Pistolenschützen für WM vorgeschlagen

Das Pistolen-Septett Robin Walter (Reichenbach), Christian Reitz (Regensburg), Paul Fröhlich (Hitzhofen), Doreen Vennekamp (Ronneburg), Michelle Skeries (Potsdam), Svenja Berge (Bad Camberg) und Monika Karsch (Regensburg) wird von Bundestrainerin Claudia Verdicchio-Krause zur Nominierung für die Weltmeisterschaft in Kairo/EGY (7. bis 17. November) vorgeschlagen. Das ist das Ergebnis der WM-Qualifikation am Wochenende in Suhl.

Fit for the Future: Michael Mronz in neuer IOC-Arbeitsgruppe

IOC-Präsidentin Kirsty Coventry hat vier neue Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, die sich mit den Olympischen Jugendspielen, dem olympischen Programm, dem Schutz von Frauen sowie mit kommerziellen Partnerschaften und Marketing befassen.

Der deutsche Sportmanager und IOC-Mitglied Michael Mronz wurde in die Arbeitsgruppe kommerzielle Partnerschaften und Marketing berufen. Diese Gruppe wird die bestehenden Programme, Plattformen und Systeme des IOC überprüfen, weiterentwickeln und sicherstellen, dass sie den Anforderungen des heutigen wettbewerbsintensiven Marktes entsprechen. Zudem soll untersucht werden, wie die Kompetenzen der Olympic Broadcasting Services (OBS) und der Olympic Channel Services (OCS) noch gezielter genutzt werden können, um künftige Einnahmen zu sichern. Vorsitzender der Gruppe ist IOC-Mitglied Luis Alberto Moreno.

Weitere deutsche Beteiligung

Auch in der Arbeitsgruppe Schutz von Frauen gibt es deutsche Mitwirkung. Um die Sicherheit der Mitglieder zu gewährleisten, werden die Namen der Expertinnen und Experten jedoch nicht veröffentlicht.

Die neuen Arbeitsgruppen sind Teil des Reformprozesses „Fit for the Future“ und sollen ihre Arbeit zeitnah aufnehmen.

Bogen-WM Gwangju: Nur ein Sieg für die Compound-Frauen

Wie bei den deutschen Compound-Männern waren die Einzelentscheidungen bei den Frauen aus deutscher Sicht schnell beendet: Lediglich Katharina Raab konnte einen Sieg davontragen und wurde in dem großen Feld 33. Für Jennifer Walter und Marie Marquardt blieb Platz 57 und die Erkenntnis, dass in der Weltspitze ein rauer Wind weht.

Darja Varfolomeev ist Sportlerin des Monats August

Paris-Olympiasiegerin Darja Varfolomeev ist nach ihren fünf Goldmedaillen bei der Weltmeisterschaft in Rio de Janeiro von den Sporthilfe-geförderten Athlet*innen mit 39,4 Prozent der Stimmen zur Sportlerin des Monats August gewählt worden. Die 18-jährige dominierte die WM-Titelkämpfe der Rhythmischen Sportgymnastik und gewann gleich fünf von sechs Disziplinen – eine außergewöhnliche Leistung, die auch die Sporthilfe-geförderten Athlet*innen mit der Auszeichnung würdigen.

Bei der von der Sporthilfe durchgeführten Wahl „Sportler/Sportlerin des Monats“ stimmen anders als etwa bei Medien- oder Publikumswahlen ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- sowie Spitzenathletinnen und -athleten ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note. Zudem ist mit der Wahl eine Einladung zum Ball des Sports der Sporthilfe verbunden, der im kommenden Jahr am 21. Februar 2026 in der Festhalle Frankfurt stattfindet.

Darja Varfolomeev setzte sich bei der Wahl gegen das Feldhockey-Team (27,8 %) und Rettungsschwimmerin Nina Holt (32,8 %) durch. Die Hockey-Herren feierten in diesem Sommer ihren ersten Europameistertitel seit zwölf Jahren: In Mönchengladbach krönte sich das Team nach einem nervenaufreibenden Finale verdient zum Sieger. Nina Holt schrieb Geschichte bei den World Games in China: Mit fünf Goldmedaillen avancierte sie zur erfolgreichsten deutschen Athletin der Spiele der nicht-olympischen Sportarten.

Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athlet*innen von der Athletenkommission im DOSB, von SPORT1 und von der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden.

Zehn Prozent des Sondervermögens im Saarland für Schwimmbäder reserviert

Für den Sport ist die zentrale Botschaft: 113,5 Millionen Euro - rund zehn Prozent der Gesamtsumme - fließen in die Sanierung und den Neubau kommunaler Schwimmbäder.

„Das ist ein starkes Zeichen für den Sport - im Saarland und weit darüber hinaus. Landesregierung und Kommunen setzen damit klare Prioritäten für die Zukunft unserer Kinder. Die Schwimmfertigkeit der Grundschulkinder ist dramatisch rückläufig und kann nur verbessert werden, wenn ausreichend Schwimmbäder zur Verfügung stehen. Mit den Investitionen aus dem Sondervermögen wird hier nun entscheidend gegengesteuert“, erklärt Johannes Kopkow, Vorstand Sport und Vermarktung des Landessportverbandes Saarland.

Joachim Tesche, Vorstand Finanzen des LSVS, ergänzt: „Unser Dank gilt ausdrücklich der saarländischen Landesregierung und den Kommunen. Sie haben erkannt: Investitionen in den Sport sind Investitionen in die Zukunft - und sie zahlen sich durch eine vielfache gesellschaftliche Rendite aus.“

Bogen-DM Wiesbaden: Hochkarätige Gäste und lobende Worte

Hochklassig ging es bei der Deutschen Meisterschaft Bogensport im Freien auf der Schießlinie zu. Hochkarätig war auch die Liste der Ehrengäste besetzt, denn DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels durfte u.a. Hessens Sportministerin Diana Stolz, DOSB-Präsident Thomas Weikert und Wiesbadens Stadtoberhaupt Gert-Uwe Mende begrüßen.
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