Hauberg 2, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Wie werde ich Trainer*in im Sport?

Fast jeder Sportverein in Deutschland sucht Trainer*innen.

Sie sind das Rückgrat des Systems, ohne sie gäbe es kein Training, keine Kurse, keinen Sport. Weder für alt noch für jung, weder im Breiten- noch im Spitzensport.

In Deutschland besitzen mehr als eine halbe Million Menschen eine gültige Trainer- oder Übungsleiter-Lizenz. Das ist viel, aber: Dem gegenüber stehen 28 Millionen Mitgliedschaften in Deutschlands 86.000 Sportvereinen. Der Bedarf ist also hoch.

Trainer*innen kommt eine absolute Schlüsselrolle zu. Sie leiten nicht nur Trainingseinheiten, sondern sind auch Vertrauenspersonen, Persönlichkeitsentwickler und Motivatoren.

Dabei werden sie vor allem von zwei Dingen angetrieben: Spaß und der Wille, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Und - auch das zeigen Daten - sie sind im Durchschnitt zufriedener mit ihrem Leben als der Rest der Bevölkerung.

DM Bogenlauf Kuhfelde: Gute Leistungen bei tollen Bedingungen

Bei der dritten Deutschen Meisterschaft im Bogenlauf herrschten – dank der tollen Arbeit des Ausrichters Kuhfelder SV 1949 und der Wetterbedingungen – beste Voraussetzungen. Die Sportlerinnen und Sportler in den verschiedenen Alters- und Bogenklassen dankten es mit guten Leistungen.

Der erste Schritt auf dem langen Weg nach Los Angeles

Der Blick auf das, was passiert ist in den vergangenen zwei Jahren, lässt Kyra Fischer und Benjamin Klever noch immer manchmal staunen. Die beiden 35-Jährigen gehören als Teamkapitäne der beiden deutschen Flag-Football-Nationalmannschaften zu den Pionieren ihres Sports in Deutschland. Aber die Geschwindigkeit, mit der sich die tackle-freie und damit deutlich risikoärmere, aber nicht weniger actionreiche Variante des US-Nationalsports entwickelt, seit sie im Oktober 2023 ins Programm der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles aufgenommen wurde, beeindruckt die beiden weiterhin. „Flag Football wächst mit Riesenschritten. Überall in Deutschland gibt es neue Teams, in den Landesverbänden tut sich viel“, sagt Benny Klever. „Es ist schön zu sehen, welche Aufmerksamkeit unser Sport erfährt. Der Boom, den es um American Football gibt, strahlt auf uns ab, und die Inklusion ins Programm für Los Angeles hat das verstärkt“, sagt Kyra Fischer.

Die Europameisterschaften in der Variante Fünf gegen Fünf, die an diesem Donnerstag in Paris starten, dürften in puncto öffentlicher Aufmerksamkeit deshalb einen neuen Maßstab setzen. 43 Teams - 24 bei den Männern, 19 bei den Frauen - gehen in Frankreichs Hauptstadt an den Start. Ihr Ziel ist nicht nur der Titelgewinn, sondern auch die Qualifikation für die WM 2026, bei der die ersten Plätze für das Starterfeld der olympischen Premiere vergeben werden. Das Gute ist: Die deutschen Teams haben ihre Startberechtigung für das Weltturnier sicher, denn es wird vom 13. bis 16. August in Düsseldorf ausgetragen. „Für uns ist das natürlich eine komfortable Ausgangslage“, sagt Benny Klever, „trotzdem wollen wir sportlich das Optimum herausholen, und das kann für uns nur lauten, unseren Titel erfolgreich zu verteidigen.“

Vor zwei Jahren hatten die deutschen Männer in Limerick (Irland) EM-Gold gewonnen. Seitdem ist jedoch einiges passiert. Bei der WM 2024 gab es mit Rang zwölf eine herbe sportliche Enttäuschung. Anschließend formierten sich Mannschaft und Trainerstab neu. Der Mexikaner Said Salazar Déciga übernahm im Januar dieses Jahres die Position des zurückgetretenen Headcoaches Florian Berrenberg. Außerdem sind fünf Spieler aus dem Zwölferkader für die EM noch nie bei einem internationalen Großereignis für die Auswahl des American Football Verbands Deutschland (AFVD) aufgelaufen. „Das ist schon ein ziemlicher Umbruch. Aber wir haben eine gute Vorbereitung gehabt und sind zuversichtlich, dass wir um den Titel mitspielen können“, sagt Benny Klever.

Von der Idee zur Praxis: Projekte im Fokus beim Gallery Walk

Beim Fachforum „Integration durch Sport“ 2025 hieß es nicht nur zuhören und diskutieren - im Rahmen eines Gallery Walks wurden innovative Projekte und Partner*innen sichtbar, die tagtäglich Integration, Vielfalt und Teilhabe im Sport leben.
Die Teilnehmenden der Veranstaltungen hatten Gelegenheit, an den einzelnen Projekt-Stationen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und sich Anregungen für die eigene Arbeit mitzunehmen. Damit die Ideen nicht nur vor Ort wirken, sondern auch danach präsent bleiben, stellen wir einige Projekte hier im Überblick vor.

Willkommen im Radsport - Gemeinsam in die Pedale treten 

„Willkommen im Radsport“ steht für Vielfalt, Teilhabe und Gemeinschaft. Das Projekt von German Cycling bringt Menschen unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht oder Erfahrung zusammen - und geht dabei über bloße Teilnahme hinaus. In den letzten Jahren wurden über 60 Vereine begleitet, mehr als 1.000 Engagierte geschult und das Kids-Rad-Diplom als inklusives Angebot entwickelt.
Besondere Erfolge: Trainer*innen als Schlüssel zur Integration, Vorbilder für Kinder mit Fluchterfahrung und barrierefreie Materialien in einfacher Sprache. Ziel ist es, Hürden abzubauen und gemeinsam in die Pedale zu treten.

Fit und verbunden gegen Einsamkeit 

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, insbesondere jene mit Fluchterfahrung, erleben in Deutschland deutlich häufiger Gefühle der Einsamkeit als der Rest der Bevölkerung. Sportvereine schaffen niedrigschwellige Gelegenheiten und Kontakte auf Augenhöhe, die das gemeinsame Erleben im Sport in den Fokus rücken, sodass Unterschiede in Herkunft oder Sprachkenntnissen überbrückt werden. Sie werden als Orte wahrgenommen, die Einsamkeit vermindern.
Im Projekt „Fit und verbunden gegen Einsamkeit“ (FIVE) setzt der DOSB auf eine noch stärkere Vernetzung und Zusammenarbeit des Sports mit lokalen Akteuren, die mit Menschen mit erhöhten Einsamkeitsbelastungen im vertrauensvollen direkten Kontakt stehen: In sechs Modellregionen bundesweit entstehen lokale Allianzen zur Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit aus Sportvereinen, Migrant*innenselbstorganisationen, kommunalen Verwaltungen, Mehrgenerationenhäusern und weiteren Partner*innen. Deren Ziel ist es, vor Ort Bedarfe zu identifizieren und gemeinsam passgenaue (Bewegungs-)Angebote zu entwickeln.

Flucht und Behinderung - Frauen entlasten, Teilhabe stärken

Seit 2022 unterstützt der Landessportverband für das Saarland mit dem Projekt „Flucht und Behinderung“ Frauen mit Fluchterfahrung, die Angehörige mit Behinderung pflegen. Ihre Lebenssituation ist oft geprägt von Überlastung, Sprachbarrieren und fehlendem Zugang zu Hilfsangeboten. Herzstück des Projekts sind sogenannte Erzählcafés: geschützte Räume für Austausch, Beratung, Bewegung und psychosoziale Entlastung. Ergänzt wird das Angebot durch pflegespezifische Sprachförderung, aufsuchende Beratung und erste Schritte in den Sport. Ziel ist es, Isolation zu verhindern, Selbstwirksamkeit zu stärken und konkrete Hilfen im Alltag zu bieten.

Bewegungslandkarte - Sportangebote finden leicht gemacht

Die Bewegungslandkarte (BeLa) des DOSB ist die bundesweite Online-Suchplattform für Sport- und Bewegungsangebote von Vereinen und Verbänden. Nutzer*innen finden wohnortnah Kurse, Trainingszeiten und Events - gefiltert nach Ort, Datum, Sportart, Zielgruppe, Niveau und Barrierefreiheit. Vereine präsentieren ihre Angebote kostenlos, aktualisieren Zeiten und Kontaktinfos und gewinnen so neue Mitglieder. Die Karte vernetzt Kommunen, Schulen und Initiativen und macht Bewegung sichtbar - transparent, aktuell und verlässlich. Einfach suchen, auswählen, teilnehmen - für mehr Bewegung im Alltag.

Mittendrin in Sport und Gesellschaft - Migrantenorganisationen stärken

Der Landessportbund Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt mit dem Projekt „Mittendrin in Sport und Gesellschaft“ gezielt Migrant*innenorganisationen, die sportliche Angebote für ihre Community aufbauen möchten. Der LSB hilft dabei, eigene Sportangebote zu starten und Kooperationen zu Sportvereinen zu initiieren. Durch Qualifizierungsangebote sollen Menschen mit Migrationshintergrund die Sportlandschaft als Übungsleiter*innen und Trainer*innen aktiv mitgestalten. Ziel ist es, den Sport als Brücke für Teilhabe, Begegnung und Gemeinschaft zu nutzen. Das Projekt richtet sich insbesondere an Frauen und Mädchen mit Migrationsgeschichte und an Migrant*innenorganisationen in vorwiegend ländlichen Räumen.

Salto Vielfalt - Diversität und Anti-Diskriminierung im DTB

Das Projekt „SALTO VIELFALT“ des Deutschen Turner-Bunds (DTB) umfasst Bildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu Diversität und Anti-Diskriminierung. Beim Internationalen Deutschen Turnfest 2025 in Leipzig - mit rund 80.000 Teilnehmenden das weltweit größte Wettkampf- und Breitensportevent - gab es eine Podiumsdiskussion mit Expert*innen aus Wissenschaft, Projektarbeit und Verbandspolitik, interaktive Abfragen zu Diskriminierungserfahrungen sowie Expert*innenstunden zu Queerness und Antirassismus im Sport. In der zweiten Jahreshälfte entsteht ein Bildungstool in Zusammenarbeit mit dem DTB-Projektbeirat Diversität, das Übungsleitenden, Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen hilft, Diversität zu fördern und Diskriminierung zu erkennen und entgegenzuwirken.

Intermis – Stimme migrantisch geprägter Sportvereine

Intermis ist der bundesweite Verband migrantisch geprägter Sportvereine. Sie vertreten Sportvereine, die in besonderer Weise von Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte getragen werden - sportlich, organisatorisch und strukturell. Das Ziel ist es, diese Sportvereine als festen Bestandteil der organisierten Sportlandschaft sichtbar zu machen, ihre Perspektiven in Entscheidungsprozesse einzubringen und ihre Teilhabe auf allen Ebenen zu stärken. Intermis versteht sich als Brückenbauer und Kooperationspartner mit dem klaren Fokus, bestehende Strukturen gemeinsam mit den Sportverbänden weiterzuentwickeln - für einen offenen, vielfältigen und zukunftsfähigen Sport.

Diese Vielfalt an Projekten zeigt, wie breit der Gedanke von Integration und Teilhabe im Sport wirkt - von der lokalen Initiative bis zum bundesweiten Verband. Sie alle eint das Ziel: Sport als Brücke für Begegnung und eine offene Gesellschaft

DSB-Pokalfinale Ingolstadt-Unsernherrn: Bayerische Schützen nicht zu schlagen

Beim DSB-Pokalfinale in Ingolstadt-Unsernherrn waren die bayerischen Vereine nicht zu schlagen: Am Ende aller vier Wettbewerbe - Luftgewehr und Luftpistole Freihand und Auflage – grüßten die BSSB-Vereine von ganz oben. Nachdem im Jahr 2023 erstmalig die Auflageschützen am DSB-Pokal teilgenommen haben, zeichnet sich ein Aufwärtstrend in dieser Disziplin ab. Dagegen ließ die Teilnehmerzahl, insbesondere in der Disziplin Luftgewehr zu wünschen übrig.

DM Blasrohrsport: Limitzahlen für die DM Blasrohrschießen in Einbeck veröffentlicht

Die DSB-Sportleitung hat die Limitzahlen für die Deutsche Meisterschaft im Bereich Blasrohrschießen, die in der Zeit vom 31. Oktober bis 02. November in Einbeck stattfinden wird, veröffentlicht.

DM Ordonnanzgewehr & Unterhebelrepetierer Hannover: Bekannte und unbekannte Sieger

Bei besten Bedingungen und schweißtreibendem Sonnenschein absolvierten die besten Schützen mit dem Ordonnanzgewehr und Unterhebelrepetierer ihre Deutschen Meisterschaften in Hannover (19./20. September). Dabei gab es so manche Überraschung, aber auch erwartbare Ergebnisse bzw. Sieger.

„Mein Job ist es, anderen Menschen das Feld zu bereiten“

Im Dezember 2021 wurde André Henning als Bundestrainer der deutschen Hockeyherren vorgestellt. 37 Jahre war er damals erst alt, hatte aber schon 14 Jahre Erfahrung als Chefcoach gesammelt. Innerhalb von vier Jahren holte der gebürtige Velberter mit seinem Team EM- und WM-Gold sowie die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Anlässlich des Global Coaches Day an diesem Donnerstag (25. September) spricht der studierte Jurist über die Herausforderungen, denen sich Trainer*innen im deutschen Leistungssportsystem stellen müssen - und darüber, warum er trotzdem seinen Traumjob gefunden hat.

DOSB: André, unter dem Hashtag #ThanksCoachDay können am Global Coaches Day Danksagungen an Trainer*innen versendet werden. Was ist der schönste Dank, den du bekommen kannst?

André Henning: Solche Tage sind für mich eher Show, für ehrliche Wertschätzung braucht es sicherlich mehr als Hashtags. Den schönsten Dank erhalte ich in internen Feedbackrunden. Zuletzt hat dort ein langgedienter Nationalspieler gesagt, er sei sehr glücklich, dass er noch ein paar Jahre bei uns weitergemacht hat. Gar nicht wegen der Erfolge, sondern weil er sich in unserem Kreis so wohl, wertgeschätzt und sicher fühlt. Genau das ist die Atmosphäre, die mein Staff und ich schaffen wollen, damit die Spieler so leistungsorientiert wie möglich arbeiten können und dabei mental und physisch gesund bleiben. So ein Lob bedeutet mir sehr viel.

Du hast deine eigene, durchaus vielversprechende Spielerkarriere früh wegen eines Kreuzbandrisses beenden müssen. Was hat damals den Ausschlag dafür gegeben, dass du als 23-Jähriger das Amt des Cheftrainers beim Bundesligisten Uhlenhorst Mülheim übernommen hast?

Die Menschen im Verein, die mich gebeten und letztlich überredet haben, in einer Notsituation zu helfen. Ich wollte eigentlich Jurist werden, Cheftrainer im Leistungssport kam in meiner Lebensplanung nicht vor. Aber ich wollte die Jungs nicht hängen lassen, und so habe ich damals den Sprung auf die Bundesliga-Trainerbank gewagt.

Eine Entscheidung, die mit Blick auf deinen Erfolgsweg nicht die schlechteste war. Dass du Bundestrainer werden würdest, haben viele schon früh geahnt. Wann hattest du erstmals das Gefühl, dass dieser Schritt kommen würde?

Ich bin grundsätzlich kein Mensch, der zu weit in die Zukunft plant. Bevor ich die Nachfolge von Kais al Saadi übernahm, hatte es schon mehrfach die Gelegenheit gegeben. Aber erst damals spürte ich, dass die Zeit dafür reif war. Ich kannte viele der Spieler aus meinen Stationen in der Bundesliga oder von den U-Nationalteams und wusste, dass mit dem Team etwas gehen kann und dass diese Spieler es verdienen würden, dass ich mich voll für sie reinhänge. Ich bin sehr froh und dankbar, dass mir der Deutsche Hockey-Bund diese Chance gegeben hat.

Die erfolgsverwöhnten deutschen Herren hatten seit 2013 keinen Titel gewonnen. Seit du da bist, sind sie Welt- und Europameister geworden und haben Olympiasilber geholt. Was bedeutet dir das?

Auch wenn es ein wenig pathetisch klingen mag: Persönlich bedeuten mir die Erfolge fast gar nichts, ich mache mir wenig aus Titeln, kann mit dem Begriff Weltmeistertrainer nichts anfangen. Aber wenn ich sehe, was es den Jungs bedeutet, diese Titel zu gewinnen, und auch dem Verband und unserem Umfeld, dann macht es mich glücklich und treibt mich an, weiterhin erfolgreich zu sein. Diese positiven Emotionen haben natürlich auch mich tief berührt.

Worin, wenn nicht in Titeln, misst du denn deinen persönlichen Erfolg?

Mir ist schon bewusst, dass wir in einer Leistungsgesellschaft leben und dass die Leistung eines Trainers auch in Titeln gemessen wird. Aber mir kommt der Faktor, dass Menschen ihr Glück finden in dem, was sie tun, oft zu kurz. Für mich steht also im Vordergrund, dass sich die Menschen, die ich führen darf, wohlfühlen und ich dabei mithelfen kann, ihnen ein Umfeld zu schaffen, in dem sie ihre Leistung optimal abrufen können, denn nur dann ist maximaler Erfolg möglich. Die Titel, die wir mit dem Herren-Nationalteam gewonnen haben, sind das Ergebnis des Teamgeists und der Art des Miteinanders, das wir pflegen. Deshalb messe ich meinen Erfolg an erster Stelle daran, ob es uns gelingt, dieses Umfeld zu schaffen.

Ein großes Herz für das Ehrenamt - einfach unbezahlbar

Über Geld wird viel geredet, auch im Sport. Aber das, was sie für unbezahlbar hält, kann Daniela Anschütz-Thoms derart emotional schildern, dass nicht einmal für eine Sekunde Zweifel daran aufkommen, dass sie ihr Engagement nicht von monetärer Entlohnung abhängig macht. „Wenn Kinder nach langem Üben feststellen, dass sie etwas können, freue ich mich jedes Mal von Herzen mit. Es ist richtig cool, sie dabei zu beobachten, wie stolz sie sind, etwas gelernt zu haben. Und diejenige zu sein, die ihnen das beibringt, ist das, was die Aufgabe so besonders und befriedigend macht“, sagt die 50-Jährige. Weil an diesem Donnerstag (25. September) der Global Coaches Day ansteht, waren wir auf der Suche nach einer Übungsleiterin, die stellvertretend für ihre Zunft die guten und herausfordernden Seiten des Ehrenamts beleuchtet, auf Daniela Anschütz-Thoms gestoßen. Und im Gespräch wird schnell klar, wie passend diese Wahl war.  

Als zweimalige Olympiasiegerin in der Teamverfolgung (2006 in Turin und 2010 in Vancouver) hätte die ehemalige Weltklasse-Eisschnellläuferin ohne Frage eine hauptamtliche Karriere im Trainerbereich anschließen können. „Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden, aus dem System auszusteigen. Nicht, weil ich den Sport nicht mehr liebe, sondern weil ich noch einmal ein anderes Leben kennenlernen wollte“, sagt sie. Ihr Geld verdient die gelernte Rechtsanwaltsgehilfin deshalb als Angestellte im Thüringer Wirtschaftsministerium. Aber weil der Sport weiterhin eine Herzensangelegenheit für sie ist, übernahm sie, als ihre Tochter Mia (heute 14) 2016 mit dem Eisschnelllaufen begann, bei ihrem Heimatverein ESC Erfurt, dem sie auch nach der aktiven Karriere immer treu geblieben war, eine Übungsleitung im Jugendbereich.

Sport soll Kindern in erster Linie Spaß bringen

Ihre Aufgabe ist es, dreimal pro Woche Kinder der Klassenstufen eins bis vier im Eisschnelllauf auf den Wechsel an die Eliteschule des Sports in der Landeshauptstadt Thüringens vorzubereiten. „Ich mache das sicherlich nicht des Geldes wegen. Die Summen, die ich als Olympiasiegerin fordern könnte, könnte kein Verein bezahlen. Aber darum geht es mir nicht“, sagt sie. Ihr Antrieb sei, ihre Erfahrungen aus dem Leistungssport weiterzugeben und Kinder dabei zu unterstützen, einen ähnlichen Weg einschlagen zu können. „Die Einstellung der Gesellschaft zum Leistungssport hat sich über die vergangenen Jahrzehnte deutlich verändert, er hat längst nicht mehr den Stellenwert, den ich noch zu DDR-Zeiten auf der Sportschule vermittelt bekommen habe. Ich glaube aber, dass es wichtig ist, den Kindern zu erklären, was Leistungssport ihnen bieten und bringen kann“, sagt sie. Der Sport habe sie zu dem Menschen gemacht, der sie heute sei. „Und ich möchte anderen zeigen, dass es sich lohnt, sich für etwas anzustrengen“, sagt sie.

Dazu gehöre eine gewisse Strenge, die sie jedoch nicht überstrapaziere. „Natürlich klagen Kinder manchmal, dass das Training anstrengend ist und ihnen auch mal etwas weh tut. Dann sage ich: Genau dafür sind wir doch hier! Im Leben bekommt ihr später auch nichts geschenkt, da hilft es nichts, sofort aufzugeben, wenn es mal weh tut.“ Dennoch achte sie darauf, dass die Balance aus Anstrengung und Vergnügen gewahrt bleibe. „Den Kindern soll Sport in erster Linie Spaß bringen, nur dann bleiben sie dabei und können das Beste aus sich herausholen“, sagt sie. Und wenn dann Glücksmomente wie die eingangs beschriebenen gemeinsam erlebt werden, spüre sie, warum die Entscheidung für das Ehrenamt richtig war.

Feldbogen-EM Walbrzych-Ksiaz: Einmal Gold und zweimal Bronze für DSB-Team

Vier Medaillen wären möglich gewesen, drei sind es geworden: Bei der Feldbogen-EM in Walbrzych-Ksiaz/POL (15. bis 20. September) standen die deutschen Schützen in vier Medaillenmatches, dreimal wurde gejubelt: Über Team-Gold für die Männer, Team-Bronze für die Frauen und Einzel-Bronze für Frida Janke im U21-Recurve-Wettbewerb.

IdS-Fachforum: Zukunft gemeinsam gestalten - stark im Wandel, klar in der Haltung

Rund 80 Teilnehmende aus den Landessportbünden und -jugenden und Vertreter*innen des BAMF trafen sich am 16. und 17. September im DOSB in Frankfurt zum Fachforum des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ (IdS) zusammen. Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten!“ wurde zwei Tage lang diskutiert und nach vorne gedacht: Welche Chancen eröffnen sich, wo liegen Herausforderungen - und wie kann IdS auch künftig als starkes Netzwerk wirken? 

DOSB-Vorständin Michaela Röhrbein und Daniel Dwars, Referatsleiter im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, betonten die Bedeutung des Austauschs und appellierten, den Dialog lebendig zu halten. Deutlich wurde: IdS muss sich den wandelnden sozialen und politischen Rahmenbedingungen stellen - von demographischen Entwicklungen bis hin zu zunehmenden antidemokratischen Bewegungen und den anstehenden finanziellen Verhandlungen im Bundeshaushalt - was mit Blick auf die neue Förderphase ab 2027 elementar ist. „Ab 2027 werden wir verhandeln müssen, denn wir sehen uns einem Sparhaushalt gegenüber. Unsere Hausaufgabe ist es, das Programm zu halten und für die Zukunft zu sichern! Wir müssen Strukturen bewahren und danach schauen, wie wir das Programm ausbauen können. Vereinsarbeit braucht Sicherheit und stabile Strukturen - deswegen ist es das allerhöchste Ziel, dass wir diese bewahren und nachhaltig verankern können“, so Dwars.

Klare Linien gegen antidemokratische Tendenzen

Im Rahmen einer Art „Live-Podcast“ zum Thema „Umgang mit antidemokratischen Haltungen im Sport“ mit der DOSB-Referentin für Demokratieförderung, Nina Reip, wurde die besondere Verantwortung des Sports als Teil der Zivilgesellschaft betont. Diskutiert wurden zentrale Fragen wie: Welche Rolle nimmt der organisierte Sport in gesellschaftlichen Entwicklungen ein, wo liegen seine Chancen und wo die Grenzen? Denn Sport ist nie neutral - wohl parteipolitisch unabhängig, aber immer gesellschaftspolitisch wirksam. Haltung zeigt sich dabei in klaren Werten wie Fairness, Respekt und der Anerkennung des Gegenübers als Mensch. Vereine sind gefordert, rote Linien sichtbar zu machen, um Sicherheit zu schaffen und demokratische Prinzipien zu wahren. Gleichzeitig braucht es Räume für Auseinandersetzung, da Konflikte unausweichlich sind. Als besondere Bedrohung wurde Rechtsextremismus benannt, der zunehmend versucht, den Sport zu unterwandern. Dem kann nur mit klarer Haltung, Konfliktfähigkeit und einer wehrhaften Zivilgesellschaft begegnet werden. Dabei gilt: Niemand steht allein. IdS kann als starker Anker wirken - doch dafür ist entscheidend, dass sich Vereine und Verbände ihrer eigenen Rolle bewusst werden und diese sichtbar machen, um als Teil eines starken Netzwerks gemeinsam Haltung zu zeigen.

„Anpassung mit Weitblick - IdS stellt die Weichen“

Mit Blick auf die Zukunft stand beim Fachforum das Thema Strategieanpassung des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ im Mittelpunkt. Solche Anpassungen sind im Abstand weniger Jahre üblich - diesmal jedoch besonders umfassend. Hintergrund sind tiefgreifende gesellschaftliche Entwicklungen, personelle Veränderungen im DOSB und BAMF sowie die Ergebnisse aus dem Innovationspanel 2023 und der Dialogtour 2024. Die klare Erkenntnis: IdS braucht strukturelle Veränderungen und ein neues Leitbild als inhaltlichen Kompass. Deshalb wurde eine AG Strategie ins Leben gerufen, die die Ausgangslage neu verortet, Zielgruppen schärfer definiert und zentrale Leistungsbereiche weiterentwickelt hat. Im Fachforum selbst konnten die hauptamtlichen IdS-Mitarbeiter*innen in einem interaktiven World Café Feedback geben: Was überzeugt, wo liegen Stolpersteine, welche Chancen eröffnen sich? Denn: „2030 beginnt heute! Eine nachhaltige Integration in und durch den Sport braucht eine nachhaltige Strategie, die durch ein einheitliches Vorgehen auf Bundesebene bei gleichzeitigen, individuellen Gestaltungsspielräumen auf Länderebene gekennzeichnet ist“, betonte Marco Arsenijevic, kommissarischer Fachbereichsleiter Sport und Gesellschaft sowie Programmleiter von IdS beim Landessportbund Sachsen.

Praxisnah, vielfältig, vernetzt

Der zweite Tag des Fachforums stand ganz im Zeichen der Praxis. In interaktiven Workshops rückten Themen wie Vereinsberatung, (Anti-)Rassismus, Haltung im Sport oder praxisnahe Tools wie KI und Canva in den Fokus. Die Teilnehmenden diskutierten Bedarfe, tauschten Erfahrungen aus und entwickelten neue Ideen für ihre Arbeit vor Ort. Ein „Gallery Walk“ bot zudem Raum, verschiedene Projekte aus dem Bundesprogramm, dem DOSB und angedockten Projekten kennenzulernen.

Gemeinsamer Ausblick

Das Fachforum hat deutlich gemacht: Die Zukunft von „Integration durch Sport“ wird im Miteinander gestaltet. Zwei Tage voller Diskussionen, Impulse und praktischer Einblicke haben wieder gezeigt, wie groß die Kraft des Netzwerks ist. IdS wirkt nicht allein über Konzepte und Strategien, sondern vor allem dort, wo Begegnung stattfindet. Mit dem Fachforum wurde so nicht nur über Inhalte beraten, sondern auch das Bewusstsein gestärkt: IdS gestaltet die Zukunft gemeinsam.

DSB & DOSB: Positive Nachrichten für ehrenamtlich tätige Personen

Jüngst beim ersten Parlamentarischen Abend für Ehrenamt und Brauchtum hatte DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels eine Lanze für das Ehrenamt in Deutschland gebrochen und weitreichende Änderungen gefordert. Dem vorliegenden Gesetzesentwurf der Bundesregierung zufolge sollen erste positive Maßnahmen ab dem 1. Januar 2026 kommen, Bundestag und Bundesrat müssen noch zustimmen.

DM Bogenlauf Kuhfelde: Das Teilnehmerfeld wächst

Aller guten Dinge sind drei heißt es, und deshalb freut sich Jörg Gras, DSB-Bundessportleiter Bogensport, über die dritte Auflage der Deutschen Meisterschaft im Bogenlauf. Dieses Mal (20./21. September) fungiert der Kuhfelder SV 1949 in Sachsen-Anhalt als Ausrichter, und wie bei den zwei bisherigen Auflagen findet die Meisterschaft in Kooperation mit dem Deutschen Bogensportverband (DBSV) statt.

Feldbogen-EM Walbrzych-Ksiaz: DSB-Athleten greifen nach zwei Einzelmedaillen

Die deutschen Schützen schießen bei der Feldbogen-EM in Walbrzych-Ksiaz/POL (15. bis 20. September) auf jeden Fall um zwei Einzelmedaillen. Felix Wieser greift bei den Recurve-Männern nach Bronze, Frida Janke bei den U21 Recurve-Juniorinnen.

Bundesstützpunkt Wiesbaden: Interessierte Nachbarn zu Besuch

Der Weg aus den Niederlanden nach Wiesbaden ist nicht so weit: Und deswegen verwundert es nicht, dass in diesen Tagen auch die Farbe orange das Bild am Bundesstützpunkt in der Lahnstraße bereichert.

Studie zeigt: Sportvereine sind die wichtigste Institution für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Sportvereine leisten den mit Abstand wichtigsten Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland.

Das geht aus einer aktuellen, repräsentativen Studie hervor, die das Leibniz-Institut für Medienforschung sowie das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt und mindline media gemeinsam mit ARD, ZDF und Deutschlandradio im Frühjahr 2025 durchgeführt haben und deren Ergebnisse am gestrigen Mittwoch, 17. September, vorgestellt wurden. Für die Studie wurden 1.351 Personen ab 14 Jahren befragt.

In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher und politischer Polarisierung gaben 65 % der befragten Personen an, dass der Beitrag von Sportvereinen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt „sehr hoch“ oder „eher hoch“ sei. Damit liegt der Sport deutlich an erster Stelle aller genannten Bereiche, noch vor der Wissenschaft (58 %), dem Bundesverfassungsgericht (55 %) und den öffentlich-rechtlichen Medien (53 %).

Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, sieht in den Umfrageergebnissen eine Bestätigung der Arbeit der Vereine: „Der Sport mit seinen 86.000 Vereinen ist der größte Bereich in unserer Gesellschaft, der Menschen aus allen Schichten und Kulturen noch zusammenbringt. Sportvereine sind die wichtigste Institution für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Was sie Woche für Woche leisten, ist durch nichts zu ersetzen. Diese Studie ist ein deutliches Signal an alle Entscheider in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Fördert den Sport, denn er gibt uns allen ein Vielfaches von dem zurück, was wir in ihn investieren.“

Target Sprint Dortmund: Deutschland Trophy-Finale hochklassig besetzt

Es ist angerichtet! Das Finale der Target Sprint Deutschland Trophy steigt vom 19. bis 21. September in Dortmund Aplerbeck und sieht die besten Athleten Deutschlands in Aktion. Für einige geht es auch noch um die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Kairo/EGY (7.-17. November).

„Wir entwickeln eine Vision für die Sportstadt Frankfurt 2040“

Wie können wir Sportentwicklungsplanung so gestalten, dass sie nicht nur Bewegung und Infrastruktur fördert, sondern auch Demokratie, Teilhabe und gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt? Diesen Fragen widmet sich die Fachtagung „Sportentwicklungsplanung und Demokratieförderung“ am 29. und 30. September, zu der die Stadt Frankfurt am Main ins Haus am Dom einlädt. Die Tagung, die sich in erster Linie an Sportentwicklungsplaner*innen aus Kommunen und Vertreter*innen des organisierten Sports richtet, soll Impulse für die Praxis liefern, Beteiligung stärken und Netzwerken und Austausch ermöglichen. Anmeldungen sind noch bis zum 25. September hier möglich. Warum diese Veranstaltung auch für die Stadt Frankfurt eine besondere ist, erklärt Oberbürgermeister Mike Josef (42/SPD) im Interview.

DOSB: Herr Josef, welche Rolle spielt Sportentwicklungsplanung aktuell in Ihrer Kommune und warum ist sie für Sie ein wichtiges Instrument?

Mike Josef: Die Stadt Frankfurt hat im Jahr 2011 ihren ersten Sportentwicklungsplan veröffentlicht. Seitdem ist viel passiert. Inzwischen leben hier 100.000 Menschen mehr, auch die Anzahl der Mitglieder in den Vereinen ist in dem Zeitraum stark gestiegen. Waren im Jahr 2010 noch 150.000 Personen in Frankfurter Sportvereinen organisiert, hat sich diese Zahl mit Ende des Jahres 2024 auf 340.000 Mitgliedschaften mehr als verdoppelt! Die Anzahl der Vereine und damit auch der Sportstätten ist dagegen ziemlich konstant geblieben. Das zeigt schon die Chancen, aber auch die Herausforderungen, die in dem Thema Sportentwicklungsplanung stecken.

Wo spüren Sie die gestiegene Begeisterung für Sport besonders?

Immer mehr Menschen aus ganz unterschiedlichen Zielgruppen interessieren sich für Sport und Bewegung, was toll ist und was wir als Stadt Frankfurt sehr gerne unterstützen. Das betrifft neben Vereinsaktivitäten auch die Bewegung im Grünen, im öffentlichen Raum sowie im Rahmen von selbstorganisierten Angeboten. In dem Themenfeld hat sich in den vergangenen 15 Jahren im Zuge des ersten Sportentwicklungsplans schon sehr viel getan, auch durch die gute Zusammenarbeit mit dem Sportkreis sowie der Sportjugend Frankfurt, die als Mittler zwischen Stadtverwaltung und Vereinen eine wichtige Rolle spielen. Trotzdem gibt es aktuelle Themen, die wir aufgreifen müssen, wie zum Beispiel Qualität und Quantität von Sportstätten, Schule und Verein, Nachhaltigkeit, Vielfalt und die Frage nach dem Ehrenamt. Daher haben wir im Sommer einen Prozess zur Fortschreibung der Sportentwicklungsplanung für Frankfurt gestartet. Wir möchten gemeinsam mit den städtischen Partnern sowie dem organisierten Sport eine „Vision Sport in Frankfurt 2040“ entwickeln. Diese soll wegweisend sein, wie Sport und Bewegung zukünftig für Frankfurterinnen und Frankfurter aussehen können.

Inwiefern sehen Sie den Sport als Raum zur Förderung demokratischer Werte wie Mitbestimmung, Fairness und Vielfalt? Welche Rolle spielen Sportvereine und Ehrenamtliche bei der Stärkung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt?

Der Sport und die Vereine sind ein Spiegel der Gesellschaft und damit auch Orte von Demokratie und Vielfalt. Hier können im Kleinen wie im Großen Werte wie Fairness, Toleranz, Verantwortung und Teamgeist vermittelt und gelebt werden. Und das in einem Umfeld, in dem Menschen aus allen Ziel- und Altersgruppen aufeinandertreffen. Da kommt es mal zu Konflikten die gelöst werden müssen, und es braucht Engagierte, die sich kümmern, um beispielsweise Jugendparlamente oder andere Teilhabeprozesse im Verein zu lenken. Allen Ehrenamtlichen kommt dabei eine entscheidende Rolle zu, die zukünftig auch immer wichtiger werden wird, denn sie sind das Rückgrat und der Motor der allermeisten Sportvereine. Allerdings ist es auch wichtig, klar zu sagen, dass selbst die beste Sportentwicklungsplanung und die engagiertesten Vereine nicht die Aufgabe haben, alle gesellschaftlichen Konflikte zu lösen. Das entspricht nicht dem Ziel und Selbstverständnis der Beteiligten. Sie nicht zu überfordern, sondern zu motivieren für ihren Einsatz, ist die große Herausforderung, die über die Zukunft des Vereinssports entscheiden könnte. Dass es dank großen Einsatzes funktionieren kann, sehen wir auch an den Frankfurter Vereinen, von denen sich viele engagieren für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt. 2025 geht daher der Sportpreis der Stadt an Vereine, die in genau diesem Themenfeld besonders aktiv sind. Die Gewinner werden im November verkündet.

DM Ordonnanzgewehr Hannover & Universaltrap Schale: Zahlreiche Titelträger gesucht

Zwei interessante Deutsche Meisterschaften im Schießsport steigen am Wochenende in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen: In Hannover (19./20. September) treten die besten Schützen mit dem Ordonnanzgewehr und Unterhebelrepetierer an, während in Schale (19. bis 21. September) die Flintenschützen ihre Titelträger in der Disziplin Universaltrap ermitteln.

„Einfach anfangen: Warum Vereine vom Diversity Check profitieren“

Fatma Polat aus Mainz ist Rechtsanwältin, Netzwerkerin, Vorsitzende des Vereins Arc-En-Ciel, Mitglied im Diversity Beirat des DTB (Deutscher Turner Bund) – und eine*r von sieben Menschen, die den DOSB Diversity Check mitentwickelt haben. Wir sprechen über ihre Erfahrungen, ihre Haltung und ihre Motivation. Warum? Weil wir mehr über Vielfalt reden müssen – und über das Wie dahinter.

DOSB: Der Diversity-Check hat zu den vier Themenbereichen Sportangebote, Veranstaltungen, Rahmenbedingungen und dem Haupt- und Ehrenamt Fragen zur Vielfalt und Teilhabe. Die Fragen sind nur mit Ja und Nein zu beantworten. Vereine können sich mit dem Diversity-Check selbst prüfen und auch weiterentwickeln. Wie kam es zu diesem Format und warum ist dir das wichtig ist?

Fatma Polat: Die Erstellung eines Diversity Checks oder eines Tools, womit Vereine sich selber direkt reflektieren können, war mir immer schon ein Anliegen. Als der DOSB zum Workshop eingeladen hat, sah ich sofort die tolle Möglichkeit der Umsetzung. Ein Diversity Check, damit das Thema sichtbar platziert wird, darauf hatte ich große Lust. Die Arbeitsgruppe, die sich zur Entwicklung zusammengefunden hat, wollte es Vereinen so einfach wie möglich machen. Uns war und ist bewusst, man kann nicht alles mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Die Antworten können aber auch bei einem “eher Nein” oder “trifft auf uns nicht zu” hilfreich sein. Ich träume sogar von einem Diversity-Zertifikat für Vereine. Der Diversity Check ist für mich der erste Schritt dahin. Es ist gut, dass dieser Prozess so angefangen hat und der Check jetzt da ist.

DOSB: Was war dein erster Eindruck, als du den Check online gesehen hast? Wie zufrieden bist du mit dem Ergebnis?

Das war einfach ein schönes Gefühl, dass etwas abgeschlossen ist. Das war mein allererster Gedanke. „Hey, wow, wir haben etwas angefangen und es ist jetzt etwas entstanden und ich sehe es!“ Meine eingebrachten Ideen und Gedanken liegen nicht nur in einer Akte in irgendeiner Schublade.

DOSB: Was würdest du einem Verein sagen, der den Check „interessant“ findet, aber noch zögert, ihn umzusetzen, oder denkt, er passt nicht zum Verein oder der Sportart?

Ich empfehle jedem Verein, egal ob es der Schach-, der Schwimm- oder der Fußballverein ist, sich mit dem Thema Diversity mittels des Checks auseinanderzusetzen. Gerade wenn man nicht weiß, wo man anfangen soll, ist der Diversity Check so praxisorientiert und einfach. Man kann ihn allein als einzelnes Mitglied im Vorstand machen oder in einer Gruppenaktion. Der Diversity Check ist ein Tool, das ganz pragmatisch verschiedene Themen auf dem Tisch legt. Daher: Fangt einfach mal an, auch wenn es nur die ersten beiden Fragen sind. Jeder wird merken: Es sind teilweise bestimmt auch Inhalte, die in Gesprächen im Verein schon mal angesprochen wurden. Der Diversity Check ist ein sehr praktikables Tool zu mehr Teilhabe.

DOSB: Die Fragen für den Diversity-Check wurden von Kolleginnen aus den verschiedenen Diversity-Bereichen gesammelt und abgestimmt. Schnell waren wir uns einig, wir wollen nicht auf einzelne Vielfaltsdimensionen eingehen, sondern auf die Themen im Sport in Bezug auf unterrepräsentierte Gruppen, auf alle Menschen. Wie waren für dich Abstimmung und Zusammenarbeit?

Ich habe mich in der Zusammenarbeit sehr wohlgefühlt. Besonders und bereichernd war, dass jede in unserer Arbeitsgruppe eigene Expertise in mindestens einer Dimension hatte. Wir haben sehr respektvoll miteinander gearbeitet, auch bei Themen, die nicht so in den eigenen Bereich fallen. Meine Erfahrungen haben Raum bekommen, das war sehr schön. Ich konnte meine Perspektiven als Frau mit Hijab einbringen, ich durfte aber auch von den anderen partizipieren und anderen Themen Raum geben. Das war das Schöne und auch die Herausforderung: Ich habe gespürt, wie sehr wir manchmal in unseren eigenen Dimensionen fokussiert sind, obwohl wir doch alle mitdenken wollen. Es war für mich wirklich eine sehr schöne Erkenntnis zu spüren, woran ich selbst noch gar nicht gedacht habe, weil ich vorrangig mit den Themen meiner Dimension oder Blase beschäftigt bin. Unser gemeinsames Ziel war, alle Dimensionen zu berücksichtigen und alle mitzudenken. Ich glaube, das haben wir ganz gut geschafft.

DOSB: Was wäre für dich ein echter Erfolg in Bezug auf den Check?

Es wäre toll, wenn Vereine und Verbände eine Leidenschaft für dieses Thema entwickeln würden, anstatt nur Aufgaben zu sehen. Diversity soll sich zu einer Aufgabe entwickeln, die mit Leidenschaft angegangen wird und auch Spaß macht. Man kann so viele positive Erlebnisse mit Barrierefreiheit und Teilhabe haben, und diese Momente wünsche ich mir für die Vereine durch den Diversity Check.

DOSB: Und zum Schluss: Wenn du einen Wunsch an den Sport hättest – welcher wäre das?

Von Anfang an war meine Erwartungshaltung, dass wir auch die Verbände mit einbeziehen müssen. Wir können Diversity als Aufgabe nicht nur den Vereinen überlassen. Ich stehe ja voll und ganz hinter den Vereinen und weiß auch um deren alltägliche Herausforderungen. Deshalb wünsche ich mir, dass dieser Diversity Check auch auf anderen Ebenen und in anderen Verbänden ankommt. Er kann dazu anregen, auf sich selbst zu gucken und gutes Vorbild zu sein. Das ist meine Forderung und zugleich mein Wunsch. Es gibt auf der Verbandsebene noch sehr viel Arbeit, die nachzuholen ist, und noch sehr viel Leidenschaft, die mitzubringen ist. Das ist einfach so, das kann man auch so offen ansprechen. 

DOSB: Danke, liebe Fatma – für deine klare Haltung und dein Engagement. 

Wer jetzt neugierig geworden ist: Den Diversity Check findet ihr hier Diversity-Check.

Lasst uns nicht nur über Vielfalt sprechen – lasst sie uns gestalten.

Faszination Bogen: Welt- und Deutsche Meisterschaften im Fokus

Die Deutschen Meisterschaften in Wiesbaden mit Recurve-, Compound- und Blankbogen bilden den einen hoch aktuellen Schwerpunkt der fünften Ausgabe der Faszination Bogen in diesem Jahr. Doch parallel gingen im Mutterland des Bogensports, im koreanischen Gwangju, auch die Weltmeisterschaften im nacholympischen Jahr über die Bühne.

DSB-Pokalfinale Ingolstadt-Unsernherrn: 20 Teams kämpfen um die Titel

Am 19./20. September ist es so weit: Dann steigt das Finale des DSB-Pokals in Ingolstadt-Unsernherrn, und 20 Teams der Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole, Luftgewehr Auflage und Luftpistole Auflage kämpfen um die Titel.

Armbrust-Weltcup Straßburg: DSB-Schützen ganz stark

Vom 2. bis 5. Oktober findet das Armbrust-Weltcupfinale 10m & 30m in Winterthur/SUI statt, und die DSB-Schützen scheinen bestens dafür gewappnet: Beim Weltcup in Straßburg/FRA brauchte das DSB-Team etwas, um in Fahrt zu kommen, danach wurden aber zahlreiche Medaillen gewonnen. Und auch beim Grand Prix Francais, der ebenfalls ausgetragen wurde, glänzten die DSB-Schützen.

„Habt Mut zu Konflikten, ihr seid eine unglaubliche Kraft“

Der besondere Geist, der diesen bemerkenswerten Tag prägte - er schien greifbar, als Tahera Ameer ihren eindringlichen Appell an die Versammlung richtete. „Habt bitte Mut! Der Sport ist eine wichtige Größe im Kampf für die Demokratiebewegung, und er ist bereit dafür, das habe ich heute gespürt“, rief die Programmvorständin der Amadeu-Antonio-Stiftung den rund 70 Menschen zu, die am 8. September zum ersten Hearing zum Thema „Antidemokratische Haltungen und Handlungen im Sport“ in die Zentrale des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt am Main gekommen waren. Ameer, die mit so viel Verve und Empathie zu diskutieren vermag, ist Mitglied im Menschenrechts-Beirat des DOSB und engagiert sich seit vielen Jahren für die Einhaltung der Menschenrechte und im Kampf gegen extremistische Demokratiefeinde.

Was sie in ihrem Impulsvortrag zu sagen hatte, rüttelte auf und setzte den Ton für das, was in den kommenden Jahren auch auf den organisierten Sport zukommt. „Antidemokratische Netzwerke haben Geld, Einfluss und internationale Verbindungen. Sie sind längst ein Bewegungsapparat, der unsere Demokratie nicht mehr gestalten, sondern sie angreifen will. Wir müssen uns dieser Realität stellen: Es geht nicht mehr darum, dass wir gestaltend tätig sein können. Es geht nur noch darum, die Demokratie in ihren Grundfesten zu verteidigen“, sagte sie. Und weil dieses Bewusstsein sich nach und nach auch in den 102 Mitgliedsorganisationen der Deutschen Sportjugend (dsj) und des DOSB durchsetzt, hatten Michaela Röhrbein, Vorständin für Sportentwicklung, und Benny Folkmann, Vorstandsmitglied der dsj, zu der Zusammenkunft geladen.

„Wir wollten hören, welche Herausforderungen unsere Mitglieder haben, und wir wollten von ihnen lernen, welche Strategien sie schon entwickelt haben und wie wir sie bei deren Bewältigung bestmöglich unterstützen können“, sagte Benny Folkmann. Um diesen Lerneffekt zu ermöglichen, brauchte es ein Dialogforum in Form eines sicheren Raumes. Diesen schufen die Moderatoren des fünfstündigen Forums nicht nur durch ihre stringente Gesprächsleitung, sondern auch dank ihrer standhaften Forderung an das Plenum, sich einzubringen. Nina Reip, in dsj und DOSB seit Anfang dieses Jahres Referentin für Demokratieförderung, und Nico Mikulic, Referent für Jugend- und Sportpolitik bei der Sportjugend Hessen, hatten die Ende Juni entstandene Idee des Hearings in wochenlanger Detailarbeit vorbereitet - und freuten sich sowohl über die zahlenmäßige als auch die qualitative Resonanz und den Mut aller, die sich aktiv beteiligten.

„Diese Mannschaft ist wirklich eine große Familie“

Peter Radegast war müde, als ihn die DOSB-Verbandskommunikation am Montagnachmittag auf dem Mobiltelefon erreichte, und alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen. Schließlich galt es für den Sportdirektor des Deutschen Basketball-Bundes (DBB), am Sonntagabend in Riga den EM-Titel zu feiern, den die Männer-Nationalmannschaft gewinnen konnte – erst zum zweiten Mal nach 1993. Nach dem Rückflug nach Frankfurt am Main wurden Team und Staff am Montagmittag in der Zentrale von Hauptsponsor ING begeistert gefeiert, ehe sich Spieler und Verantwortliche auf den Weg in ihre Heimatorte machten. Um den Triumph einzuordnen, nahm sich Radegast (55), der von 2010 bis 2015 zum ersten Mal Sportdirektor war und dieses Amt seit Mai 2024 erneut bekleidet, dennoch Zeit.

DOSB: Peter, die deutschen Basketballer sind amtierender Welt- und Europameister. Wenn du dir diesen Fakt auf der Zunge zergehen lässt, welche Emotionen löst er in dir aus?

Peter Radegast: Man will sich dauerhaft kneifen, weil man es einfach nicht glauben kann. Dass wir nach dem WM-Triumph von 2023 nun auch den EM-Titel geholt haben, ist verrückt und unwirklich. Und wenn ich ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass es wohl niemanden im DBB gegeben hat, der sich das vor ein paar Jahren ernsthaft hätte vorstellen können.

Wie habt ihr den Triumph gefeiert?

Die Kabinenparty zog sich so lange hin, dass wir, nachdem die Pflichten in der Medienarbeit erledigt waren, erst gegen 2.00 Uhr in einem Hotel in der Altstadt von Riga waren. Dort haben wir in geschlossener Gesellschaft mit rund 100 Menschen gefeiert. Uns war wichtig, dass die gesamten Familien der Spieler, die anwesend waren, dabei sein konnten. Geschlafen haben die wenigsten, ich war um 5.30 Uhr im Hotel, habe aber nur etwas geruht, weil um 7.15 Uhr bereits das Gepäck abgeholt wurde. In Frankfurt war dann von ING alles so perfekt organisiert wie vor zwei Jahren nach dem WM-Sieg. Am Montagnachmittag haben wir uns voneinander verabschiedet. Die meisten Spieler müssen direkt zurück zu ihren Vereinen. Aus Riga in die Liga, das ist das Motto. Ein wirklich straffes Programm, aber die Jungs kennen es ja nicht anders.

Wie realistisch schien es dir vor Turnierstart, dass diese Mannschaft EM-Gold gewinnen würde?

Unser Kapitän Dennis Schröder hatte ja vorher gesagt, dass wir nicht zur EM fahren, um nur anzutreten, sondern um Gold zu holen. Aber dann gab es in der Vorbereitung doch die eine oder andere holprige Phase mit einigen verletzten und kranken Spielern und nicht zuletzt der schweren Erkrankung unseres Cheftrainers Alex Mumbrú. Deshalb habe ich zwar nicht den Glauben an das Team verloren, aber mir war schon klar, dass das nicht ganz einfach werden würde.

Holprige Phase ist eine charmante Umschreibung dafür, dass einem Team kurz vor dem Saisonhöhepunkt der Cheftrainer wegbricht. Wie schlimm stand es wirklich um Alex Mumbrú?

Er war richtig krank. Er hat ja selbst verraten, dass es sich um eine akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse infolge von Gallensteinen gehandelt hat. Die Schmerzen müssen furchtbar gewesen sein, im Krankenhaus in Tampere (Vorrundenspielort, d. Red.) hat er starke Schmerzmittel bekommen, um Ruhe zu finden. Zum Glück wurden nach einigen Tagen die Entzündungswerte besser, aber er hätte eigentlich weiterhin komplett ins Bett gehört. Er wollte aber das Team nicht im Stich lassen, wollte sogar zurück auf die Bank, das hat ihm aber unsere medizinische Abteilung nachdrücklich untersagt. Im Achtelfinale gegen Portugal hat er es versucht, aber gespürt, dass ihm die Energie fehlt. Dass er das eingestanden und zum Wohle des Teams und für das Erreichen der Ziele in die zweite Reihe zurückgetreten ist, ist eine Entscheidung gewesen, die ihm sehr schwergefallen ist, aber für die er höchsten Respekt verdient.

Dann kam die denkwürdige Pressekonferenz, in der sich die Mannschaft komplett hinter ihren Coach stellte, auch um Falschmeldungen in den Medien entgegenzutreten. Wie hast du das erlebt?

Ich war überwältigt von der Reaktion des Teams, die komplett von den Spielern kam, nachdem in spanischen Medien gemutmaßt wurde, Alex sei nicht mehr Cheftrainer. Sie wollten ein Zeichen setzen, dass sie zusammenstehen und der Coach selbstverständlich weiter der Chef ist, auch wenn er zunächst nicht auf der Bank dabei sein konnte. Als Maodo Lo dann das Wort ergriffen hat, war zu spüren, wie unglaublich dieser Zusammenhalt ist. So etwas kann nur authentisch funktionieren, wenn das Team wie eine große Familie ist. Alle haben auf Topniveau zusammengearbeitet, ich möchte deshalb auch niemanden herausheben, sondern ziehe vor allen meinen Hut.

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