Karlsruhe und die IWGA unterzeichnen „Organizers Agreement“
Welches Stündlein ihm und seiner Stadt geschlagen hatte, das war Frank Mentrup durchaus bewusst, und er freute sich darüber. „Die Zeit läuft ab jetzt, wir können uns von nun an voll in die Vorbereitungen stürzen“, sagte der Oberbürgermeister von Karlsruhe, nachdem er am Samstagabend auf dem Deutschen Empfang bei den World Games in Chengdu gemeinsam mit José Perurena, dem spanischen Präsidenten der International World Games Association (IWGA), das „Organizers Agreement“ unterschrieben hatte. In vier Jahren ist die 300.000-Einwohner-Stadt in Baden-Württemberg Gastgeberin der Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, und nicht allein wegen der vollkommen unterschiedlichen Ausmaße im Vergleich zu der chinesischen Megacity, die auf einer Fläche der Größe Schleswig-Holsteins 22 Millionen Menschen Wohnraum bietet, werden es 2029 andere Spiele werden.
Ob besser oder schlechter, das spielte am Samstag wahrlich keine Rolle. Zunächst waren alle Parteien glücklich, in Chengdu ein herausragend organisiertes Event erlebt zu haben, das – so sagten es auch viele der Athletinnen und Athleten aus dem Team D, die der Einladung ins Shunxing-Teehaus gefolgt waren – neue Maßstäbe gesetzt hat. „Es wäre falsch, sich mit Chengdu zu vergleichen“, sagte Olaf Tabor, „wenn wir die Spiele in vier Jahren auf einem Level mit den Chinesen ausrichten können, wären wir sehr glücklich.“ Der Vorstand Leistungssport im DOSB hatte der Vertragsunterzeichnung als Co-Zeichner beigewohnt und sich in den Tagen zuvor einen Überblick über die Organisationsstärke der Chinesen verschaffen können. „Vor allem die unglaubliche Zahl an Hilfskräften, die sie aufbieten können, ist überwältigend“, sagte er.
Christiane Schenderlein besucht deutsches World-Games-Team
Pins sind, das weiß jeder, der mal Teil einer internationalen Sportgroßveranstaltung war, die heimliche Währung in jedem Athlet*innendorf. Und so war es eine schöne Geste, dass Christiane Schenderlein am späten Freitagnachmittag bei ihrem Antrittsbesuch im Tianfu International Hotel Complex von der kleinen Leistungssport-Delegation des Team D, zu der Sportlerinnen und Sportler aus dem Kanupolo und dem Duathlon zählten, direkt einen Team-D-Anstecker überreicht bekam. Die 43-Jährige, seit der Regierungsübernahme der CDU Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Bundeskanzleramt, erlebt bei den World Games in Chengdu erstmals in neuer Funktion ein globales Multisport-Event. Und nachdem sie den größten Teil des Freitags in politischen Terminen mit den chinesischen Gastgebern zugebracht hatte, war das Zusammentreffen mit dem Leistungssport in der großen Mensa des 5000-Betten-Komplexes eine willkommene Abwechslung.
Die Staatsministerin, die von ihrem persönlichen Referenten Frederic Wutzler und Tamara Reitermann, die im Referat Sportgroßveranstaltungen des Bundesinnenministeriums für das Thema World Games 2029 in Karlsruhe zuständig ist, begleitet wurde, zeigte ernsthaftes Interesse an den Alltagsthemen der Athletinnen und Athleten, was sehr gut ankam. Christiane Schenderlein nutzte in der Ansprache das sportliche Du, sie stellte Fragen zur Unterkunft, zum Fortgang der sportlichen Wettbewerbe und zum Kontakt zwischen den Teilnehmenden aus 114 Nationen. „Es war ein sehr wichtiger Termin, um Frau Schenderlein mit den unmittelbaren Begebenheiten und Arbeitsprozessen rund um eine solche Großveranstaltung vertraut zu machen. Wir sind sehr dankbar dafür, dass sie sich trotz ihres engen Terminplans zwei Stunden Zeit für den Besuch bei uns genommen hat“, sagte Birte Steven-Vitense, im DOSB Ressortleiterin für das Games Management und in Chengdu als Chefin de Mission für die deutsche Delegation verantwortlich.
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World Games: Diese Sportarten musst Du kennen!
Noch bis zum 17. August finden in der 20-Millionen-Einwohner-Stadt Chengdu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan Wettkämpfe in 34 Sportarten statt. Darunter beispielsweise Duathlon, Kickboxen, Squash, Tanzen und Rettungsschwimmen. Aber auch Sportarten die weniger bekannt sind. Hier ein Überblick über einige der exotischen Disziplinen:
Faustball
Faustball erinnert ein bisschen an Volleyball, denn ähnlich wie dieser handelt es sich um ein Rückschlagspiel ohne Körperkontakt. Faustball wird in allen Altersgruppen, sowohl im Freizeit- als auch im Leistungssport gespielt. In Deutschland gibt es mehr als 30.000 aktive Spieler*innen. Im Sommer wird auf dem Feld, im Winter in der Halle gespielt.