Hauberg 2, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Ein kraftvolles Zeichen für den Zusammenhalt der Sportfamilie

Eindrucksvolle Reden wurden gehalten am Sonntagabend auf der Terrasse des Landessportbundes Berlin an der Jesse-Owens-Allee, dem Anspruch einer feierlichen Gedenkzeremonie gänzlich angemessen. Aber irgendwie war es ein Zeichen voller Hoffnung und Symbolkraft, das den meisten Applaus nicht einer der Erwachsenen für seine wohlgesetzten Worte einheimste, sondern die jüngste Sportgruppe, die Makkabi Deutschland zu bieten hat. Die vier bis zwölf Jahre alten Mädchen rührten die rund 200 Gäste mit ihrer Darbietung in Rhythmischer Sportgymnastik zu Jubelstürmen und schafften es ganz ohne Hintergedanken, den Fokus auf das Wesentliche zu lenken: Dass bei aller verständlichen Betroffenheit, bei aller nachvollziehbaren Wut und Trauer nicht das in Vergessenheit geraten darf, was die mehr als 28 Millionen Mitgliedschaften in rund 86.000 Sportvereinen in Deutschland im Allgemeinen und die rund 10.000 Aktiven in 40 bundesweiten Makkabi-Ortsvereinen im Speziellen zusammenführt: das Sporttreiben.

Am Sonntagabend, an dem das Gedenken der Opfer des Überfalls palästinensischer Terroristen auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München und das gemeinsame Verarbeiten der Verschiebung der für diesen Monat in Israel geplanten Maccabiah im Vordergrund standen, war für den aktiven Sport nur eine Nebenrolle vorgesehen. Das war verständlich angesichts der extrem angespannten Sicherheitslage, in der sich Israel spätestens seit dem Ausbruch des Konflikts mit dem Iran befindet. Am 16. Juni waren deshalb die Weltspiele der jüdischen Sportler*innen auf Juli 2026 verschoben worden.

130 Athlet*innen kamen in Berlin zum Trainingscamp zusammen

Das geplante Pre-Camp fand am vergangenen Wochenende trotzdem in Berlin statt, wenn auch unter anderen Vorzeichen. Statt einer gezielten Vorbereitung absolvierten rund 130 Athlet*innen ein gemeinsames Trainingslager mit freundschaftlichen Wettkämpfen und Testspielen gegen Berliner Vereine. Und die Gedenkzeremonie für die Opfer von 1972, die auch für das Pre-Camp vorgesehen war, konnte stattfinden, was Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, als richtige Entscheidung einordnete. „Wir konnten ein Zeichen dafür setzen, dass wir zusammenstehen“, zog er als Fazit der Veranstaltung.

Begonnen hatte die Zusammenkunft, die von Makkabi-Präsidiumsmitglied Mike Samuel Delberg einfühlsam moderiert und von der Projektgruppe „Lebensmelodien“ des Landesmusikgymnasiums Rheinland-Pfalz musikalisch herausragend untermalt wurde, mit einer kraftvollen Rede Meyers. Dieser erinnerte nicht nur an die zwölf Opfer des Attentats - elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist -, sondern schilderte auch die drastischen Vorkehrungen, die jüdische Einrichtungen im Deutschland des Jahres 2025 treffen müssen. „Das Erste, was ich unseren jungen Sportlerinnen und Sportlern sagen musste, war die Aufforderung, über die Veranstaltung nichts in den sozialen Medien zu posten, das Gelände niemals allein zu verlassen und nichts zu tragen, was auf ihr Jüdischsein hinweist“, sagte er.

DSB-Pokal: Die 20 Finalisten stehen fest

Vom 3. März bis 6. Juli wurde die Vorrunde des DSB-Pokals in Fernwettkämpfen ausgetragen, nun stehen die 20 Teams fest, die beim großen Finale in Ingolstadt-Unsernherrn (19./20. September) um die Titel schießen. Die jeweils zwei erstplatzierten Teams der Gruppen in den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole, Luftgewehr Auflage und Luftpistole Auflage qualifizierten sich.

Armbrust-Weltcup Sezemice: Sandra Reimann holt Bronze auf 30m

Mit einer Schützin und fünf Schützen war der DSB zum Weltcup Matcharmbrust 30m in Sezemice/CZE (4.-6. Juli) angetreten. Erstmalig überhaupt fand dort ein Armbrust-Weltcup statt, bei dem wie immer zwei Wettkämpfe durchgeführt wurden. Das deutsche Team konnte durch Sandra Reimann eine Bronzemedaille gewinnen.

Die Frau, die das Synchronschwimmen aus der Nische führen möchte

Erfolgreich zu sein zieht bisweilen Aufgaben nach sich, mit denen man nicht rechnen konnte. Im Februar kommenden Jahres wird Klara Bleyer ein neues Ballkleid benötigen. Weil sie von den von der Sporthilfe geförderten Athlet*innen zur Sportlerin des Monats Juni gewählt wurde, wird die 21 Jahre alte Synchronschwimmerin zum Ball des Sports in die Frankfurter Festhalle eingeladen. „Ich war überrascht von der Auszeichnung, fühle mich aber besonders geehrt, weil die Wahl aus dem Sport erfolgt. Wir bekommen gerade sehr viel Respekt von verschiedenen Seiten, und das tut unserem Sport gut. Das ist eine Belohnung für die harte Arbeit und die vielen Stunden im Training“, sagt Klara Bleyer, die im vergangenen Monat für doppeltes Aufsehen gesorgt hatte.

Anfang Juni gewann sie in Funchal, der Hauptstadt der portugiesischen Blumeninsel Madeira, als erste Deutsche in der Geschichte des Synchronschwimmens EM-Gold im Solo in der Freien Kür. Zwei Wochen später genügte ihr in Xi’an (China) Silber zum Gewinn des Gesamtweltcups. Kein Wunder, dass Stephanie Marx fast übersprudelt vor Lob für ihre Vorzeigeathletin. „Vom Schwierigkeitslevel her ist das, was Klara im Freien Solo zeigt, absolute Weltspitze, das können in der Form nur sehr wenige Athletinnen auf der Welt mitgehen“, sagt die Bundestrainerin. Wie gut also, dass in der übernächsten Woche die Gelegenheit kommt, den Beweis für diese Aussage anzutreten. Bei der Schwimm-WM in Singapur, zu der das Team am Sonntag aus dem Vorbereitungscamp in Heidelberg aufbricht, steht am 20. Juli der Vorkampf im Solowettbewerb der Freien Kür auf dem Programm, zwei Tage später geht es um die Medaillen.

Klara spürt deutlich, dass ihr Ansehen international gewachsen ist

„Es werden spannende Wochen, es ist alles drin“, versucht Klara Bleyer ein wenig abzuwiegeln, „aber natürlich sehe ich im Solo meine größten Chancen, unter die besten drei zu kommen.“ Als Europameisterin zu Welttitelkämpfen anzureisen, empfinde sie als Ansporn und Anspruch gleichermaßen. „Ich bekomme aktuell das meiste Rampenlicht ab und weiß, was von mir erwartet wird. Aber der Titelgewinn bei der EM hat mir zusätzliches Selbstvertrauen verliehen“, sagt sie. Schon seit ihren Silbermedaillen bei der EM 2024 sowohl in der technischen als auch in der freien Kür des Solowettbewerbs spüre sie, dass ihr Ansehen international gewachsen ist, der Triumph auf Madeira habe dem einen weiteren Push gegeben. „Nationen, die sich früher nicht für uns interessiert haben, schauen jetzt sehr genau hin. Das ist manchmal noch ein Schock, aber auch schön zu sehen“, sagt sie.

Bundestrainerin Marx freut sich über Anspruch und Selbstreflexion ihrer Spitzenkraft. „Ich finde es wichtig, dass sie ihre Erwartungen offensiv formuliert, denke aber auch, dass sie ihre Chancen sehr realistisch einordnet. Sie darf mit einer Medaille liebäugeln, wir wissen aber auch, dass die Konkurrenz nur schwierig einzuschätzen ist“, sagt sie angesichts der Rückkehr der Sportlerinnen aus Russland und Belarus, die als neutrale Athletinnen antreten dürfen. Ein Umstand, der Stephanie Marx verständnislos zurücklässt: „Menschlich freue ich mich für jede Athletin, deren hartes Training mit einer Startmöglichkeit belohnt wird. Aber mir wird nicht klar, was sich aus geopolitischer Sicht verändert hat im Vergleich mit dem Zeitpunkt, zu dem die Suspendierungen ausgesprochen wurden“, so ihre Meinung. Klara Bleyer berichtet von „einer erhöhten Anspannung im Pool, es sind starke Nationen, die zurückkehren, wir wissen alle nicht, was wir von ihnen erwarten können.“

Was sie von sich selbst erwartet, daraus hat Klara Bleyer noch nie einen Hehl gemacht. Als „extrem ehrgeizig“ beschreibt ihre ältere Schwester Johanna, mit der sie als Teenager aus der Heimat Eschweiler nach Bochum gewechselt war, um dort den Sprung in den Leistungssport zu schaffen, die Newcomerin des Jahres 2024. Um ihrem eigenen Anspruch gerecht werden zu können, hat Klara ihr Studium des Produktdesigns an der Fachhochschule Aachen stark eingeschränkt. „Nachdem ich im Herbst 2023 mit dem Studium begonnen hatte, habe ich zwei Semester voll durchgezogen. Die Doppelbelastung hat aber nicht so gut funktioniert, ich habe kaum noch geschlafen“, sagt sie. Deshalb habe sie entschieden, zunächst dem Sport klare Priorität zu geben. „Leistungssport kann ich nur jetzt machen, das Studium kann später weitergehen.“

Team D für EYOF 2025 komplett

Nachdem am 25. Juni bereits ein Großteil der Nachwuchssportler*innen durch den DOSB nominiert worden war, folgten nun die Mannschaftssportarten 3x3 Basketball, Basketball, Handball und Volleyball. Zudem gab es verletzungsbedingt einen Wechsel im Gerätturnen.

In Skopje treten mehr als 3.000 Athlet*innen aus 48 europäischen Ländern in 15 Sportarten an. Damit ist das EYOF das größte und wichtigste Multisportevent im europäischen Nachwuchsleistungssport. Für die jungen deutschen Athlet*innen ist es das erste Mal, dass sie für das Team Deutschland starten. Für die Sportler*innen markiert das Event einen wichtigen Schritt in ihrer leistungssportlichen Laufbahn und ist oftmals ein erster echter internationaler Gradmesser in ihrer Karriere.

Prof. Dr. Ilka Seidel, Chefin de Mission des Team D: „Ich freue mich sehr, dass wir mit so vielen Nachwuchsathlet*innen das Team Deutschland beim EYOF in Skopje repräsentieren. Das unterstreicht die Ambitionen der Verbände und des DOSB, unseren Nachwuchs gezielt zu fördern und zu entwickeln. Für die Athlet*innen ist das EYOF eine perfekte Plattform, um sich zu beweisen und den nächsten Schritt in ihrer leistungssportlichen Karriere zu machen. Ich bin mir sicher, dass sie mit vollem Einsatz und Leidenschaft unser Team Deutschland vertreten werden.“

Das EYOF hat sowohl im Sommer als auch im Winter bereits zahlreiche, spätere Olympiateilnehmer*innen hervorgebracht, darunter: Juri Knorr (Handball), Helen Kevric (Turnen), Isaac Bonga (Basketball), Kristin Prudenz (Leichtathletik), Leonie Märtens (Schwimmen), John Degenkolb (Radsport), Katharina Hennig-Dotzler (Skilanglauf) und Ramona Hofmeister (Snowboard).

Beim diesjährigen EYOF treten die Nachwuchsathlet*innen des Team Deutschland in 14 der 15 Sportarten an: 3x3 Basketball, Badminton, Basketball, Gerätturnen, Handball, Judo, Kanu-Slalom, Leichtathletik, Radsport Mountainbike, Radsport Straße, Schießsport, Schwimmen, Taekwondo und Volleyball. Im Tischtennis stellt das Team D keine Sportler*innen.

Zehn der Sportarten finden in Skopje statt:  3x3 Basketball, Badminton, Handball, Kanu-Slalom, Judo, Leichtathletik, Schießsport, Schwimmen, Taekwondo und Volleyball.

Die Sportarten Basketball, Radsport Mountainbike und Radsport Straße finden im ca. 40 km entfernten Nachbarort Kumanovo statt.

Die Wettbewerbe im Gerätturnen finden aufgrund der Anforderungen an die Sportstätte im bekannten Turn-Ort Osijek (Kroatien) statt. Dort legte zuletzt im April die Welt-Elite beim Turn-Weltcup einen Halt ein.

Technische Kommission Bogensport: Wichtige Mitteilungen

Die Technische Kommission Bogensport unter Führung von Volker Kächele, Vizepräsident Sport, und Jörg Gras, Bundessportleiter Bogen, hat am 8. Juni 2025 einige Änderungen beschlossen, die ab dem Sportjahr 2026 in Kraft treten.

Wie Reem Khamis das Privileg Leistungssport schätzen lernte

Sie liebt Karate, seit sie in Kindertagen in ihrem Geburtsland Ägypten damit angefangen hat. Aber eine solche Vorfreude, wie sie sie in diesen Wochen verspürt, hat Reem Khamis selten erlebt. „Ich freue mich auf den Druck, endlich wieder etwas leisten zu dürfen. Ich habe großen Respekt davor, aber ich habe jetzt verstanden, was für ein Privileg es ist, Leistungssport machen zu können“, sagt die 22-Jährige. Um diese Aussage zu verstehen, ist eine Rückblende vonnöten. Im März dieses Jahres erlitt Reem bei einem Premier-League-Turnier in Hangzhou (China) im Finalkampf einen Kreuzbandriss im linken Knie. „Wir dachten zunächst nicht, dass es so schlimm wäre. Die Diagnose war dann ein richtiger Tiefschlag für mich, weil ich zuvor schon einige Monate wegen Knieproblemen aussetzen musste“, sagt sie.

Die Saison 2025 sollte für die Europameisterin und European-Games-Siegerin von 2023 eine sehr besondere werden. In Chengdu (China) stehen vom 7. bis 17. August die World Games an, die Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, die alle vier Jahre den Höhepunkt des Wettkampfkalenders markieren. Vom 27. bis 30. November geht es dann bei den Weltmeisterschaften in Kairo um Medaillen; der Stadt, in der Reem Khamis geboren wurde. „Emotional ist die WM deshalb für mich noch eine Stufe höher einzuordnen als die World Games“, sagt die Athletin, die 2013 mit ihrer Mutter und zwei jüngeren Brüdern dem in Hamburg arbeitenden Vater nachzog und 2021 die deutsche Staatsangehörigkeit erhielt.

Beide Großevents zu verpassen, wäre für die hochambitionierten Kämpferin - Motto: Gut ist erst gut genug, wenn ich die Beste bin - undenkbar gewesen. Deshalb entschied sie sich gegen eine Operation, die mindestens neun Monate Pause nach sich gezogen hätte, und für eine konservative Behandlung der Verletzung, mit der schon einige andere Leistungssportler*innen gute Erfahrungen gemacht hatten. „Trotzdem war ich in den ersten Wochen nach der Verletzung komplett am Boden und habe sehr mit meinem Schicksal gehadert. So eine schlimme Verletzung hatte ich noch nie“, gibt sie zu. Dank regelmäßiger Acht-Stunden-Tage in der Reha in Landau und der fachmännischen Begleitung ihres Physiotherapeuten Mike Steverding sieht es allerdings danach aus, dass sie in China an den Start gehen kann.

Rassismuskritisch handeln im Sport - Handreichung für Vereine und Verbände

Wie kann es gelingen, dass der organisierte Sport sensibler für Menschen mit Rassismuserfahrung wird? Wie im Sinne von Betroffenen handeln, wenn es zu rassistischen Vorfällen im Verein kommt? Das Projekt „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ von dsj und DOSB möchten mit der Handreichung „Von innen nach außen“ Prozesse anstoßen, um auf lange Sicht nach innen wie außen ein rassismuskritisches und inklusives Umfeld in Sportstrukturen zu schaffen.

Zentrale Inhalte:

  1. Rassismuskritischen Selbstcheck für Sportverbände: Anstoß für Verbandsverantwortliche und Mitarbeitende, die eigenen Verbandsstrukturen von einer anderen Warte aus zu betrachten und sich mit Fragen zur Selbstreflexion in Bezug auf Rassismus auseinanderzusetzen.
  2. Hilfestellung: Was tun bei rassistischen Vorfällen im Sportverein? Fokus auf die Betroffenenperspektive und Handlungsoptionen
  3. Angebote: ausführlich Liste mit Beratungs-, und Weiterbildungsangeboten aller Bundesländern in Bezug auf Rassismus(kritik) - sportspezifisch.

Die vorliegende Handreichung wurde im Rahmen des Projekts „(Anti-)Rassismus im organisierten Sport“ erstellt, das von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und zugleich Beauftragten der Bundesregierung für Antirassismus gefördert wird.

Download Handreichung

Ein Olympiasieger kehrt auf die Triathlon-Weltbühne zurück

Nicht oft kommt es vor, dass ein Olympiasieger zu einem Rennen antritt, bei dem schon sein Überqueren der Startlinie als Erfolg gewertet werden muss. Lasse Lührs wird dieses Gefühl am kommenden Wochenende erleben. „Ich gehe total entspannt in den Wettkampf. Ich habe nichts zu verlieren, sondern schon gewonnen, wenn ich an der Startlinie stehe“, sagt der 29-Jährige. Und das ist, auch wenn Understatement zu seinem bescheidenen Wesen bestens passen würde, kein bewusstes Kleinreden seiner Fähigkeiten, sondern eine realistische Selbsteinschätzung. Wenn am Samstag um 16.35 Uhr auf dem Alsteranleger am Jungfernstieg das WM-Sprintrennen der Elite-Männer beginnt, ist es für Lasse Lührs der erste Auftritt in der World Triathlon Championship Series (WTCS), seit er in Paris im August 2024 Gold mit der deutschen Staffel gewann.

Wegen einer Haglundferse, einer knöchernen Vorwölbung am oberen, hinteren Teil des Fersenbeins am linken Fuß, hatte sich Lasse Lührs im Oktober einer Operation unterziehen müssen. „Ich hatte schon seit Jahren mit Schmerzen zu tun und habe versucht, vor Paris die Rennen so zu dosieren, dass ich sie im Griff hatte. Aber nach den Spielen waren sie wieder so stark, dass ich mich für den Eingriff entschieden habe“, sagt der 1,81 Meter große Team-Deutschland-Athlet. Es folgte eine lange Zwangspause, zumindest auf der Laufstrecke. „Ich war schon kurz nach der Operation wieder im Kraftraum, konnte aufs Rad, und als nach zehn Tagen die Wunde verheilt war, durfte ich auch sofort wieder schwimmen“, sagt er.

Der Aufbau erfordert schrittweise Anpassung der Belastung

Nur das Laufen, das Lasse Lührs im Paket zu einem Weltspitzen-Triathleten macht, sorgt bis heute für Probleme. „Ich laufe aktuell nur jeden zweiten Tag und komme so auf rund 40 Kilometer die Woche, das sind 20 bis 30 unter dem, was ich normalerweise abspule“, sagt er. Wie lange es dauern wird, bis er seine Olympiaform zurückerlangt hat, kann derzeit niemand sagen. „Ich dachte im Winter, dass ich im Mai wieder rundum fit sein würde. Aber nun muss ich geduldig sein und werde nichts erzwingen, auch wenn es mir manchmal wirklich nicht leicht fällt“, gibt er zu. Aus orthopädischer Sicht sei zwar alles verheilt, der Aufbau der in Mitleidenschaft gezogenen Sehnen jedoch erfordere eine schrittweise Anpassung der Belastung. „Ich bin unserem Verbandsarzt Casper Grim, der mich operiert hat, und meinen Athletiktrainer David Cornely sehr dankbar für ihre Betreuung und dafür, dass sie darauf achten, dass ich nicht übertreibe“, sagt er.

Nach Wettkämpfen in der Bundesliga für seinen Verein SSF Bonn 1905 und im Europacup könnte der Zeitpunkt für das Comeback auf Weltspitzenniveau indes kaum besser gewählt sein. Das Hamburger Rennen, vierte von acht Stationen der WM-Serie sowie zudem am Sonntag (13.50 Uhr) Austragungsort der Staffel-WM, gilt nicht nur unter den nationalen Triathlet*innen als stimmungsvoller Höhepunkt des Rennkalenders. „Hamburg ist immer etwas Besonderes, ich freue mich wirklich riesig, dass ich dort in diesem Jahr schon wieder starten darf“, sagt der Student, der aktuell seinen Master in Wirtschaftswissenschaften macht.

Da er noch keine Punkte für die WTCS-Serie sammeln konnte und in der Weltrangliste auf Platz 182 abgerutscht ist - der Freiburger Henry Graf (23) ist auf Rang 25 der WTCS-Wertung sowie in der Weltrangliste mit Rang 16 jeweils bester Deutscher - benötigte er eine Sondergenehmigung des Weltverbands. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese bekommen habe und nun in Hamburg mitmachen kann“, sagt er. Wunderdinge seien von ihm keine zu erwarten. „Für mich geht es darum, einmal auszutesten, wo ich aktuell im Vergleich mit der Weltspitze stehe. Bis ich wieder auf dem Niveau von Paris bin, wird es noch einige Monate dauern.“

Zukunft gemeinsam gestalten: DOSB bei Jahreskonferenz der Initiative Chef:innensache

Gemeinsam mit hochrangigen Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik und jungen Talenten aus den Mitgliedsorganisationen diskutierten die Teilnehmenden zentrale Herausforderungen und Zukunftsfragen. Thematisiert wurden unter anderem die „Broken Rung“ - das Phänomen der gebrochenen ersten Karrierestufe für Frauen -, der „Dual Shift“ - die Doppelbelastung v.a. von Frauen durch Beruf und Care Arbeit – sowie die Auswirkungen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt von morgen. 

Auf der Veranstaltung wurde auch der neue Schirmherr der Initiative vorgestellt: Bundeskanzler Friedrich Merz tritt die Nachfolge von Olaf Scholz und Dr. Angela Merkel an. In seiner Rede betonte Merz die wirtschaftliche Relevanz von Vielfalt: „Gemischte Teams arbeiten nachweislich besser - es schadet Unternehmen, wenn im Pool ihrer besten Talente eine Hälfte der Bevölkerung kaum vertreten ist.“ Er formulierte einen klaren Anspruch: „Ich will, dass Deutschland ein Land wird, in dem die gläserne Decke der Vergangenheit angehört.“ 

Zum Abschluss der Konferenz wagte Michaela Röhrbein gemeinsam mit Dr. Frank Kohls (IBM) einen Blick in die Zukunft der Initiative. Angesichts aktueller globaler Rückschritte in Sachen Gleichstellung und Diversität sei Haltung gefragt: „Gerade jetzt kommt es darauf an, Kurs zu halten und den Weg zu mehr Chancengerechtigkeit konsequent weiterzugehen.“ Vielfalt sei kein Trend oder Marketinginstrument, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. „Wir glauben daran, dass uns Vielfalt stärker und besser macht. Wir können unsere Wachstums- und Unternehmensziele nur erreichen, wenn wir das Potenzial aller Menschen nutzen. Und wir tragen die Verantwortung, ein Umfeld zu schaffen, in dem sich alle Menschen sicher und willkommen fühlen - frei von Diskriminierung. Diese Verantwortung gründet auf unveräußerlichen Menschenrechten.“

Begeisternder Sport, viele Promis und großartige Schwarzwaldkulisse

Ein wunderschöner Sportplatz direkt an der Enz im Nordschwarzwald, perfektes Sportwetter, eine tolle Organisation und überall glückliche Gesichter - das sind die Eindrücke vom vorletzten Tourstopp der diesjährigen Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).

Bereits am Vormittag waren etwa 1.200 Kinder und Jugendliche aus neun angemeldeten Schulen zum Sportplatz Calmbach gekommen und sorgten dafür, dass die insgesamt 120 Helfer*innen und Prüfer*innen alle Hände voll zu tun hatten. Auch der Nachmittag war mit ca. 120 weiteren Teilnehmenden ein voller Erfolg.

Ausgelassene Kinder, glückliche Veranstalter, prominente Gäste und ein abwechslungsreiches Programm 

Früh um 8.00 Uhr ging es los mit der sportlichen Betätigung: Nach einer kurzen Begrüßung durch DOSB-Moderator Andree Pfitzner und den lokalen Co-Moderator Wilhelm Schuurmann verteilten sich die Schüler*innen auf die einzelnen Stationen, um ihre persönliche Herausforderung anzunehmen und ihr Sportabzeichen abzulegen. Auch die beiden Maskottchen des KIBAZ (Kindersportabzeichen für Drei- bis Sechsjährige) Hoppel und Bürste waren früh aufgestanden, um die ganz Kleinen aus den fünf Kitas der Umgebung beim parallel angebotenen Mini-Sportabzeichen zu unterstützen. Bei der offiziellen Eröffnung des Sportabzeichen-Tages um 9.30 Uhr begrüßte Andree Pfitzner dann nicht nur die etwa 1.200 Mädchen und Jungen, sondern auch das Mitglied des Bundestages Klaus Mack, der die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hatte und als ehemaliger Bürgermeister begeistert war von der Atmosphäre bei seinem „Heimspiel”: „Wir haben hier über 80 Vereine in Bad Wildbad mit entsprechend viel ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen - und deren Engagement trägt eine Stadt wie unsere. Kinder und Jugendliche lernen in den Sportvereinen Werte wie Teamgeist und Rücksichtnahme - der Tourstopp heute bei uns zeigt das deutlich.” Sein ganz persönliches Engagement zeigt sich darin, dass Klaus Mack mit seiner ganzen Familie seit vielen Jahren beim Familiensportabzeichen mitmacht: Mindestens drei Familienmitglieder aus mindestens zwei Generationen legen dabei erfolgreich das Deutsche Sportabzeichen ab.

Als Vertreterin und Präsidiumsmitglied des DOSB war Kim Bui nach Bad Wildbad gekommen. Sie ist ehemalige erfolgreiche deutsche Leistungsturnerin sowie Mitglied und Athletenvertreterin im IOC, die die Interessen der Sportler*innen innerhalb der Olympischen Bewegung vertritt. Ihre Eindrücke: „Das ist einfach eine tolle Atmosphäre heute. Ich sehe nur motivierte Kids, darunter wirklich auch viele sportliche. Das ist klasse - aber wir brauchen noch so viel mehr Menschen, die Sport machen. Und dafür ist die Sportabzeichen-Tour des DOSB, für den ich ja heute hier bin, eine von vielen tollen Möglichkeiten: Das Deutsche Sportabzeichen ist für alle geeignet, jeder kann mitmachen, es geht um Gemeinsamkeit,
Freude und Spaß, und das unterstütze ich total gerne.”

Lotterie Wurfscheibe: Nur noch 100 Lose verfügbar

Welcher Flintenschütze träumt nicht von einer niegelnagelneuen K80 aus dem Hause Krieghoff? Kein Witz! Für 50 Euro und mit etwas Glück kann das 14.000 Euro wertvolle Sportgerät bei der Lotterie Wurfscheibe gewonnen werden. Wer noch kein Los hat, sollte sich demnach beeilen.

Weltcup Madrid: Das WM-Team beim Härtetest

Vom 8. bis 13. Juli findet in Madrid/ESP der vierte und letzte Weltcup der Saison statt. Danach folgen die absoluten internationalen Höhepunkte mit World University Games Rhein-Ruhr (22.-26. Juli), World Games in Chengdu/CHN (7.-17. August), Weltmeisterschaft in Gwangju/KOR (5.-12. September) und das Weltcupfinale in Nanjing/CHN (17.-19. Oktober). In Madrid tritt das deutsche WM-Team der Recurver zum Härtetest an.

Bildung: Tagung der DSB-Landeslehrreferenten

Unter der Leitung von DSB-Vizepräsident Dieter Vierlbeck tagten vom 27. bis 29. Juni die Landeslehrreferenten im Bundesstützpunkt in Wiesbaden. Schwerpunkte waren die „kompetenzorientierte Trainerausbildung“, die vom DOSB in der Lizenzausbildung zukünftig gefordert wird, sowie die Weiterentwicklungen der Lizenz- und Lehrgangsverwaltung Veasy.

Los Angeles 2028: 351 Medaillen-Entscheidungen und mehr Frauen als Männer

Mehr Frauen als Männer und mehr Innovationen: Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat das Wettbewerbsprogramm und die Anzahl der Startplätze für die Olympischen Spiele Los Angeles 2028 (LA28) beschlossen. Mit insgesamt 351 Medaillen-Entscheidungen wird es 22 mehr geben als in Paris 2024 (329), darunter die Premiere im Compound Mixed.

Weltcup Lonato: EM-Härtetest für Flintenschützen

Zehn der zwölf für die Europameisterschaft in Chateauroux/FRA (25. Juli bis 6. August) nominierten Frauen und Männer bestreiten im Vorfeld den traditionellen Weltcup im italienischen Lonato (6. bis 13. Juli). Hinzu kommen zwei Junioren, die ebenfalls für die EM qualifiziert sind.

WM-Qualifikation Suhl: Pistolenschützen mit erstem Programm

Erneut kommen Deutschlands beste Pistolenschützen nach Suhl, um sich dort zu messen. Im Rahmen der zweiten Rangliste wird auch Teil eins der Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Kairo/EGY (6. bis 16. November) ausgetragen.

6 Tipps für Sport bei Hitze: So bleibst du fit und gesund im Sommer

Wer bei hohen Temperaturen aktiv ist, setzt dem Körper zusätzlichem Stress aus. Geht dies mit einer hohen Luftfeuchtigkeit einher, wird die Schweißabgabe und Hitzebalance besonders gefährdet. Das Risiko für Hitzeschäden wie Sonnenstich, Kreislaufprobleme oder Hitzschlag steigt deutlich. Symptome hierfür sind u.a. heiße und trockene Haut, Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit.
 
Sportler*innen zählen daher laut WHO zu den Risikogruppen für klimabedingte Gesundheitsrisiken. Besonders belastend sind schlecht belüftete Sporthallen oder intensive Belastungen in praller Sonne. Deshalb gilt: Achtsam bleiben - und rechtzeitig gegensteuern. 

6 Tipps für gesundes Training bei Hitze

1. Die richtigen Tageszeiten wählen
 Trainiere möglichst in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn es kühler ist. Meide die Mittagssonne.
  
2. Viel und regelmäßig trinken
 Trinke vor, während und nach dem Sport ausreichend Wasser oder isotonische Getränke. Warte nicht erst auf das Durstgefühl - der Körper braucht frühzeitig Flüssigkeit. 

3. Pausen im Schatten einlegen
 Gönn dir während der Trainingseinheiten bewusste Erholungsphasen - idealerweise an einem schattigen Ort. Das entlastet Kreislauf und reguliert die Hitzebalance. 

4. Leichte und atmungsaktive Kleidung tragen und UV-Schutz nicht vergessen
Funktionskleidung unterstützt die Verdunstung von Schweiß und hält dich länger kühl. Denke auch an eine Kopfbedeckung, Sonnencreme und Sonnenbrille. Vermeide dunkle Farben - sie speichern Wärme stärker.
  
5. Für Abkühlung sorgen
Nutze feuchte Tücher, Sprühflaschen oder Kühlpads für zwischendurch - das hilft dem Körper, sich besser zu regulieren und schützt vor Überhitzung. 

6. Kein Sport bei Krankheit
Wenn du dich krank fühlst, etwa bei Fieber, Magen-Darm-Problemen oder einer Erkältung: Lass das Training aus! Der Kreislauf ist bereits geschwächt - Hitze kann das gefährlich verstärken.

Hitze muss kein Sportverderber sein - wenn du achtsam bist und auf deinen Körper hörst. Mit diesen Tipps bleibst du auch bei Sommerwetter aktiv und gesund. Zudem leisten DOSB und die Verbände Hilfestellungen und haben mit Expert*innen wie Prof. Dr. phil. Sven Schneider vom Universitätsklinikum Heidelberg unter anderem einen Musterhitzeschutzplan und weitere allgemeine Verhaltenstipps aufgestellt.

Armbrust-Weltcup Sezemice: Fünf DSB-Schützen legen auf 30m an

Vom 4. bis 6. Juli findet zum ersten Mal in der Geschichte des Armbrust-Weltverbandes IAU ein Weltcup-Wochenende mit der 30m-Armbrurst in Tschechien statt. Austragungsort ist die Stadt Sezemice, die ca. 120 km östlich von Prag liegt. Fünf DSB-Schützen sind mit von der Partie.

DM Sommerbiathlon Clausthal Zellerfeld: Sieben Athleten triumphieren doppelt

Es wurde gelaufen, geschossen und reichlich geschwitzt! Bei hochsommerlichen Temperaturen ermittelten die besten Sommerbiathleten ihre Deutschen Meister mit dem Kleinkaliber-Gewehr auf der Richard Schulze Arena am Sonnenberg in Clausthal-Zellerfeld. Gleich sieben Athleten gewannen am Ende zwei Einzel-Titel.

Klara Bleyer ist Sportlerin des Monats Juni

Synchronschwimmerin Klara Bleyer ist von den Sporthilfe-geförderten Athlet*innen zur Sportlerin des Monats Juni gewählt worden. Die 21-Jährige gewann bei den Europameisterschaften in Portugal als erste deutsche Synchronschwimmerin überhaupt Gold in der Freien Kür des Solowettbewerbs. Diesen historischen Erfolg würdigten Deutschlands beste Sportler*innen nun bei der Wahl mit Platz eins.

Bei der von der Sporthilfe durchgeführten Wahl „Sportler/Sportlerin des Monats“ stimmen anders als etwa bei Medien- oder Publikumswahlen ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- sowie Spitzenathletinnen und -athleten ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note. Zudem ist mit der Wahl eine Einladung zum Ball des Sports der Sporthilfe verbunden, der im kommenden Jahr am 21. Februar 2026 in der Frankfurter Festhalle stattfindet.

Klara Bleyer setzte sich bei der Wahl mit 38,3 Prozent der Stimmen gegen Judoka Anna Olek (36,5%) durch, die sich bei der WM im Juni in Ungarn in der Gewichtsklasse bis 78kg bis ins Finale gekämpft und damit die Silbermedaille gewonnen hatte. Auf Platz drei der Wahl wurde das Segler-Duo Simon Diesch & Anna Markfort (25,2%) gewählt, die in der olympischen 470er-Mixed-Klasse mit dem Gewinn der Silbermedaille in Polen ihren bisher größten gemeinsamen Erfolg feierten.

Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athletinnen und der Athlet von der Athletenkommission im DOSB, von SPORT1 und von der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden.

DOSB-Präsidium beruft Otto Fricke zum Vorstandsvorsitzenden

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes hat in seiner Sitzung am 29. Juni Otto Fricke (59) zum neuen Vorstandsvorsitzenden des DOSB berufen. Fricke wird sein Amt am 1. September antreten. Er folgt auf Torsten Burmester, mit dem sich der DOSB im November vergangenen Jahres auf eine Vertragsauflösung geeinigt hatte, nachdem Burmesters Kandidatur für die Wahlen zum Oberbürgermeisteramt in Köln bekannt geworden war. Frickes Vertrag läuft zunächst für drei Jahre, mit der Option, um weitere zwei zu verlängern.

DOSB-Präsident Thomas Weikert erklärte anlässlich der Berufung: „In Otto Fricke gewinnen wir eine Führungspersönlichkeit mit umfassenden politischen, strategischen und kommunikativen Kompetenzen.  Als langjähriges Mitglied des Deutschen Bundestages verfügt er über ein hervorragendes politisches Netzwerk und genießt über Parteigrenzen hinweg hohes Ansehen. Gemeinsam wollen wir den organisierten Sport weiter stärken und die großen Herausforderungen der kommenden Jahre entschlossen angehen.“

Die deutschen Pioniere eines absoluten Nischensports

Aus dem Spanien-Urlaub bringen die meisten Deutschen einen Sonnenbrand mit, vielleicht ein paar einheimische Leckereien oder, wenn es ganz hart kommt, einen Not leidenden Straßenhund. Sebastian Lux darf dagegen behaupten, mit einem neuen Lebensinhalt von der Iberischen Halbinsel zurückgekehrt zu sein. Vor zehn Jahren beobachtete er in den Ferien am Strand Menschen beim Motosurfen. „Ich war sofort gepackt und habe gleich nach der Rückkehr nach Deutschland alles über den Sport herauszufinden versucht“, sagt der 43-Jährige, den in seinem Umfeld alle nur beim Nachnamen nennen. Lux, der bis dahin leidenschaftlich, aber nicht auf Leistungssportniveau Motorrad gefahren war, hatte Feuer gefangen. 2018 stieg er in den Rennsport ein, in diesen Tagen brennt er extrem für den Höhepunkt seiner sportlichen Karriere. Bei den World Games, die vom 7. bis 17. August in Chengdu (China) ausgetragen werden, geht er für Team Deutschland an den Start.

Es wird nicht nur für den gebürtigen Berliner, dem man seine Herkunft zweifelsfrei anhört, ein historisches Erlebnis. Zum ersten Mal ist MotoSurf Teil der Weltspiele der nicht-olympischen Sportarten, und das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, schließlich wurde der Sport erstmals 2014 als WM-Serie ausgetragen. Damals noch ohne Dachverband, seit 2020 gehört die Sparte Powerboating, der MotoSurf zugeordnet ist, zur  Union Internationale Motonautique (UIM). „Die UIM hat ein sehr dezidiertes Regelwerk für den Rennsport, was für die Entwicklung unseres Sports wichtig ist“, sagt Fabian Kusche, der in Deutschland wahrscheinlich der Mensch ist, der das am besten beurteilen kann. Der 49-Jährige ist Bundestrainer, startet aber auch selbst noch in der WM-Serie. Bei der Qualifikation zu den World Games im Februar in Fujairah (Vereinigte Arabische Emirate) ging er jedoch angesichts chronischer Verletzungsprobleme nicht an den Start, sondern ließ Lux den Vortritt.

Dass dieser das Ticket löste, war wichtig, denn eine Alternative gibt es nicht. Nur drei Aktive aus ganz Deutschland starten bei internationalen Rennen, neben Lux und Kusche ist bei den Frauen Jennifer Beckmann dabei. Das Trio ist Mitglied im MotoSurf Club Germany (MSCG), dem einzigen MotoSurf-Verein hierzulande, der in Kusches Wohnort Bad Oeynhausen ansässig ist. Trainiert wird auf dem rund 80 Kilometer entfernten Tuttenbrocksee in Beckum, wo ein entsprechender Parcours zur Verfügung steht. Um sich voll auf seinen Sport konzentrieren zu können, zog Sebastian Lux aus Berlin nach Bad Oeynhausen, wo er als selbstständiger Holzkünstler arbeitet. „Ich kann mir dadurch meine Zeit frei einteilen und die Zeit fürs Training aufbringen, die notwendig ist“, sagt er.

Siebener-Rugby: Wie Deutschland sich zu Olympia durchkämpfen will

Es sind nicht nur triumphale Siege oder bittere Niederlagen, die im Sport zu Tränen rühren. Manchmal reicht dafür eine Auswechslung. Als Bastian van der Bosch am Sonntagnachmittag bei der EM im Siebener-Rugby in Hamburg im Spiel um Platz fünf gegen Belgien den Platz verließ, erhoben sich nicht nur die 2800 Fans im Sportpark Steinwiesenweg von ihren Sitzplätzen. Mitspieler und auch Gegner applaudierten dem deutschen Rekordnationalspieler, der mit dem EM-Turnier seine internationale Karriere im Alter von 34 Jahren beendete. Dass es für die Auswahl von Bundestrainer Clemens von Grumbkow dank eines Versuchs von Makonnen Amekuedi (SC Frankfurt 1880) zu einem 19:14-Sieg nach Verlängerung reichte, war kaum mehr als ein schöner Nebeneffekt. Gefeiert wurde vor allem der Routinier von der RG Heidelberg.

Die Auswechslung van der Boschs indes setzte ein Zeichen, das als Fingerzeig in die Zukunft zu deuten war. Für ihn kam Max Zahner ins Spiel. Der 19-Jährige vom Heidelberger RK hatte Mitte Juni beim ersten Turnier der zweigeteilten EM in Makarska (Kroatien) zum ersten Mal für die deutsche Top-Auswahl in der olympischen Rugby-Variante gespielt und konnte auch in Hamburg durch beherzte Auftritte auf sich aufmerksam machen. „Mit einer Legende wie Basti spielen zu dürfen und in seinem letzten Spiel für ihn eingewechselt zu werden, das ist eine riesige Ehre für mich“, sagte der Schüler, der im kommenden Jahr sein Abitur macht. Max Zahner zählt zu einer Gruppe an jungen Spielern, die für die im Neuaufbau befindliche Auswahl des nationalen Verbands Rugby Deutschland das Grundgerüst der kommenden Jahre bilden soll mit dem Ziel, sich erstmals für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, die seit 2016 die Siebener-Variante im Programm haben.

Beide Teams haben einen geringen Altersschnitt

„Für Olympische Spiele braucht es zwölf bis 14 Leute auf ähnlichem Weltklasseniveau. Diese Tiefe haben wir aktuell weder bei den Männern und noch weniger bei den Frauen“, sagte Steffen Große. Der 61-Jährige, der seit 1980 in diversen herausgehobenen Positionen im Spitzensport - und dort insbesondere in der Leichtathletik und im Triathlon - gearbeitet hat, ist seit 1. Juni Sportdirektor bei Rugby Deutschland. Er hat erkannt, dass das in Deutschland zweifelsohne vorhandene Potenzial an Talenten noch zielgerichteter gefördert werden muss. „Unseren Nachwuchs nachhaltig an das Niveau der Weltspitze heranzuführen, daran werden wir in den kommenden Jahren arbeiten. Von daher ist es gut, dass beide Teams vom Altersschnitt gesehen relativ jung sind und man mit ihnen den Weg bis zu den Olympischen Spielen 2032 in Australien gehen kann“, sagte der gebürtige Thüringer.

Entsprechend überraschte es kaum, dass Bundestrainer von Grumbkow trotz des mit zwei fünften Plätzen in Makarska und Hamburg verpassten Ziels, in der Gesamtwertung Rang drei zu erreichen, ein positives Fazit zog. „Angesichts der zahlreichen Ausfälle von Leistungsträgern war es uns wichtig, jungen Spielern wichtige Erfahrungen auf diesem Niveau zu geben, denn wir werden diese Jungs in den kommenden Jahren brauchen. Langfristig hat uns unter diesen Voraussetzungen der Fokus auf die Entwicklung des Teams mehr gebracht als eine Medaille. Das ist für manchen sicher schwer zu verstehen, aber es war der richtige Weg.“ Dem pflichtete Sportdirektor Große bei. „Wir haben leider keine starke Liga, sondern müssen unsere Spieler im Rahmen der Nationalmannschaft ausbilden. Dafür ist es wichtig, dass wir den Entwicklungsprozess angeschoben haben“, sagte er. Europameister wurde Frankreich, das im Hamburger Finale den Gesamtdritten Italien bezwang, vor Spanien.

DM Lichtschießen Frankfurt/Main: Premiere mit über 550 Kindern

Am 9./10. August 2025 feiert das Wettkampforientierte Lichtschießen im Landesleistungszentrum Frankfurt am Main seine Premiere auf höchster nationaler Ebene: Die erste Deutsche Meisterschaft dieser Disziplin versammelt über 550 qualifizierte Nachwuchsschützinnen und -schützen im Alter von 9 bis 12 Jahren aus 17 Landesverbänden mit 700 Starts.
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